Augenmuskulatur
Synonym: (äußere und innere) Augenmuskeln
Englisch: ocular muscles
Definition
Die Augenmuskulatur ist die Muskulatur, die sich am äußeren Auge und innerhalb des Bulbus oculi befindet.
Einteilung
Die Augenmuskulatur lässt sich in die äußere Augenmuskulatur und die innere Augenmuskulatur unterteilen.
Während die äußere Augenmuskulatur zur Änderung der Blickrichtung dient und als Skelettmuskulatur der willkürlichen Kontrolle unterliegt, ist die innere Augenmuskulatur glatte Muskulatur, die ihre Funktion im Rahmen der Akkommodation und Pupillomotorik ausübt.
Im weitesten Sinne können auch am äußeren Auge befindliche mimische Muskeln zur Augenmuskulatur gezählt werden, da diese die Weite der Augenlider regulieren können.
Äußere Augenmuskulatur
Übersicht
Die äußere Augenmuskulatur ist für die Bewegung des Auges verantwortlich. Beim Mensch unterscheidet man 4 gerade und 2 schräge äußere Augenmuskeln. Durch ihr komplexes Zusammenspiel führen die äußeren Augenmuskeln sämtliche Drehbewegungen der Augen in alle Richtungen aus. Sie sorgen dabei dafür, dass sich die Stellung der Augen zueinander in einer stabilen Beziehung befindet.
- Musculus rectus superior
- Musculus rectus lateralis
- Musculus rectus inferior
- Musculus rectus medialis
- Musculus obliquus superior
- Musculus obliquus inferior
Im erweiterten Sinn zählt auch der Musculus levator palpebrae superioris zur äußeren Augenmuskulatur. Er bewirkt eine Hebung des Augenlids.
Innervation
Die motorische Innervation der äußeren Augenmuskeln erfolgt über drei Hirnnerven:
Hirnnerv | Augenmuskel |
---|---|
Nervus oculomotorius (Nervus III) |
|
Nervus trochlearis (Nervus IV) |
|
Nervus abducens (Nervus VI) |
Die äußeren Augenmuskeln unterliegen einer ständigen Innervation, die auch im Schlaf nicht vollständig sistiert. Je Augenmuskel sind dabei etwa 1.000 Motoneuronen in die Impulsgebung involviert, die jeweils zwischen 4 und 40 Muskelfasern als motorische Einheiten ansteuern. Die Zugkraft des Augenmuskel wird durch die Anzahl der aktivierten motorischen Einheiten gesteuert.
Blutversorgung
Die äußeren Augenmuskeln werden im Wesentlichen über die Rami musculares und die Arteria lacrimalis aus der Arteria ophthalmica versorgt. Weitere Zuflüsse bestehen über die Rami orbitales der Arteria infraorbitalis.
Der venöse Abfluss erfolgt über die Vena ophthalmica superior und inferior.
Histologie
Die äußeren Augenmuskeln sind aus quergestreifter Muskulatur aufgebaut. Sie besteht aus relativ kleinen motorischen Einheiten, was eine sehr präzise Bewegungssteuerung ermöglicht.
Innere Augenmuskulatur
Übersicht
Die Aufgaben der inneren Augenmuskulatur sind die Akkommodation und die Anpassung der Pupillenweite an die äußeren Lichtverhältnisse. Zu ihr gehören:
Blutversorgung
Arteriell werden die inneren Augenmuskeln durch die Arteriae ciliares anteriores versorgt. Sie sind Äste der Arteria ophthalmica. Der venöse Abfluss erfolgt über die Venae ciliares anteriores und die Vortexvenen.
Mimische Muskulatur im Augenbereich
Die mimische Muskulatur im Augenbereich ist für den Lidschluss sowie die Bewegung der Augenbrauen verantwortlich. Die Lidbewegungen sorgen zugleich für die Benetzung des Auges mit Tränenflüssigkeit.