Innervation
von lateinisch: nervus - Nerv
Englisch: innervation
Definition
Als Innervation bezeichnet man die funktionelle Versorgung eines Organs, eines Körperteils oder eines Gewebes mit Nervengewebe, d.h. Nervenzellen und Nervenfasern. Die Innervation dient der Steuerung von Körpervorgängen durch Reizausübung (Erregung) und Reizwahrnehmung.
Einteilung
Die Innervation kann nach der Art der übertragenen Nervenimpulse kategorisiert werden. Man unterscheidet dabei grob die willkürliche, somatische von der unwillkürlichen, vegetativen Innervation.
Somatische Innervation
- Sensible Innervation: Spezialisierte Sinnesrezeptoren registrieren sensible Reize wie Temperatur, Berührung oder Schmerz und erzeugen Aktionspotenziale, die von somatoafferenten Nervenfasern aus der Peripherie zum zentralen Nervensystem weitergeleitet werden.
- Motorische Innervation: Motorische Zentren im ZNS leiten Nervenimpulse zu Motoneuronen im Rückenmark oder zu motorischen Hirnnervenkernen, die über somatoefferente Fasern die Skelettmuskeln zur Kontraktion anregen.
Vegetative (autonome) Innervation
- Parasympathische Innervation: Parasympathische Neurone im Hirnstamm oder im Sakralmark entsenden viszeroefferente Fasern zu ihren Erfolgsorganen und steuern dadurch Prozesse wie Drüsensekretion, Darmmotilität oder Herzfrequenz. Ein Beispiel sind Fasern des Nervus vagus, welche die Herzfrequenz senken.
- Sympathische Innervation: Sympathische Neurone des Grenzstrangs entsenden viszeroefferente Fasern, welche zu den gleichen Erfolgsorganen ziehen, wie die Fasern des Parasympathikus. Sie lösen dort meist antagonistische Wirkungen aus. Die sympathische Innervation des Herzens dient beispielsweise der Steigerung der Herzfrequenz.
Fachgebiete:
Allgemeine Anatomie
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