Präputium
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Synonym: Vorhaut, Praeputium
Englisch: foreskin, prepuce
1. Definition
Das Präputium bzw. die Vorhaut ist eine verschiebliche Hautduplikatur, die beim Mann die Glans penis (Eichel), bei der Frau die Klitoris bedeckt.
Mit dem Begriff "Präputium" ist im klinischen Sprachgebrauch in der Regel die männliche Vorhaut gemeint, die im folgenden weiter besprochen wird.
2. Anatomie
Das Präputium besteht aus zwei Blättern, einem inneren und einem äußeren Blatt.
Das innere Blatt des Präputiums beginnt am Sulcus coronarius direkt hinter der Eichel und ist eine direkte Fortsetzung der Haut, welche die Glans bedeckt. Hinter der Harnröhrenöffnung (Orificium urethrae externum) bildet es ein Falte, die als Frenulum praeputii bezeichnet wird. In das innere Blatt des Präputiums sind Drüsen eingestreut, die ein Talgsekret produzieren, die so genannten Präputialdrüsen.
Wenn das Präputium die Glans penis bedeckt, entsteht zwischen beiden Strukturen ein Hohlraum, den man als Präputialsack bezeichnet. Etwa am Ende der Glans schlägt das innere Blatt in das äußere Blatt des Präputiums um, das ohne sichtbare Begrenzung in die Haut des Penis übergeht.
Die arterielle Versorgung des Präputiums erfolgt wie die der Penishaut durch die Arteria dorsalis penis.
2.1. Innervation
Die Vorhaut ist reich an spezialisierten Nervenendigungen und spezialisiertem erogenem Gewebe.[1][2][3]
Im Gegensatz zur Vorhaut besitzt die Glans penis fast ausschließlich nicht-spezialisierte, freie Nervenendigungen (sogenannte Nozizeptoren), die nur grobe Reize wie starker Druck oder hohe Kälte oder Wärmereize detektieren können, die vom Gehirn als Schmerzen wahrgenommenen werden. Cold und Taylor, welche die Innervation der Vorhaut des Penis ausführlich untersuchten, erklärten:
- „Die Glans penis ist vorwiegend durch freie Nervenendigungen innerviert und besitzt hauptsächlich nur protopathische Sensibilität. Protopathische Sensibiltät bezieht sich auf gröberen, schlecht lokalisierten Empfindungen (einschließlich Schmerz, einige Temperaturempfindungen und bestimmte Wahrnehmungen von mechanischem Kontakt) . In der Glans penis sind nur wenig eingekapselte End-Organe [spezialisierte Nervenendigungen] vorhanden, und diese finden sich hauptsächlich entlang der Corona glandis [Eichelkranz] und des Frenulums. Im Gegensatz dazu hat das gefurchte Band der männlichen Vorhaut an der mukokutanen Grenze [=dem Übergang von Schleimhaut der inneren Vorhaut zur normalen Haut der äußeren Vorhaut] eine hohe Konzentration an eingekapselten Rezeptoren [=spezialisierte Nervenendigungen].“[4]
3. Pathologie
Angeboren oder erworben kann es zu einer Verengung der Vorhaut kommen, die man als Phimose bezeichnet.
4. Einzelnachweise
- ↑ Vorlage:Cite web
- ↑ Boyle, G; Goldman, R; Svoboda, J; Fernandez E(2002)."Male Circumcision: Pain, Trauma and Psychosexual Sequelae". Journal of Health Psychology7(3): 329–343. PMID 22114254.
- ↑ Taylor, JR; Lockwood, AP; Taylor, AJ(1996)."The prepuce: specialized mucosa of the penis and its loss to circumcision". Br J Urol77(2): 291–5. PMID 8800902.
- ↑ Vorlage:Vcite journal
siehe auch: Praeputium clitoridis; Entwicklung der Vorhaut