Chymus: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Chymus''' bezeichnet man den schleimigen Brei, der unter der Einwirkung von [[Speichel]] und Verdauungssekreten aus den aufgenommenen Speisen im [[Magen]] entsteht.
Als '''Chymus''' bezeichnet man den schleimigen Brei, der unter der Einwirkung von [[Speichel]] und Verdauungssekreten aus den aufgenommenen Speisen im [[Magen]] entsteht.


==Chymusbildung==
==Physiologie==
Die [[Magenmotorik]] spielt bei der Bildung des Nahrungsbreis (Chymus) eine wichtige Rolle. Die Speicherung der aufgenommenen Nahrung findet im [[proximal]]en Bereich des [[Magen]]s statt. Dies geschieht durch eine konstante Wandspannung der Magenmuskulatur. Ein sogenanntes Schrittmacherzentrum, das im Bereich der [[Curvatura gastrica major]] an der Grenze zwischen [[Fundus ventriculi]] und [[Corpus ventriculi]] liegt, führt dazu - ausgelöst durch die Aufnahme und Weiterleitung von Speisen in den Magen, dass periodische [[peristaltisch]]e Wellen ausgelöst werden. Diese Wellen tragen zur Bildung eines [[homogen]]en Nahrungsbreis (Chymus) aus Speisen und Magensaft bei. Feste und große Nahrungsstücke werden dabei durch schaukelartige Bewegungen auf eine Partikelgröße von ca. 1-2 mm zerkleinert.
Die [[Magenmotorik]] spielt bei der Bildung des Nahrungsbreis (Chymus) eine wichtige Rolle. Die Speicherung der aufgenommenen Nahrung findet im [[proximal]]en Bereich des [[Magen]]s statt. Dies geschieht durch eine konstante Wandspannung der Magenmuskulatur. Ein sogenanntes Schrittmacherzentrum, das im Bereich der [[Curvatura gastrica major]] an der Grenze zwischen [[Fundus ventriculi]] und [[Corpus ventriculi]] liegt, führt dazu - ausgelöst durch die Aufnahme und Weiterleitung von Speisen in den Magen, dass periodische [[peristaltisch]]e Wellen ausgelöst werden. Diese Wellen tragen zur Bildung eines [[homogen]]en Nahrungsbreis (Chymus) aus Speisen und Magensaft bei. Feste und große Nahrungsstücke werden dabei durch schaukelartige Bewegungen auf eine Partikelgröße von ca. 1-2 mm zerkleinert.



Version vom 10. Dezember 2013, 18:23 Uhr

Englisch: chyme

Definition

Als Chymus bezeichnet man den schleimigen Brei, der unter der Einwirkung von Speichel und Verdauungssekreten aus den aufgenommenen Speisen im Magen entsteht.

Physiologie

Die Magenmotorik spielt bei der Bildung des Nahrungsbreis (Chymus) eine wichtige Rolle. Die Speicherung der aufgenommenen Nahrung findet im proximalen Bereich des Magens statt. Dies geschieht durch eine konstante Wandspannung der Magenmuskulatur. Ein sogenanntes Schrittmacherzentrum, das im Bereich der Curvatura gastrica major an der Grenze zwischen Fundus ventriculi und Corpus ventriculi liegt, führt dazu - ausgelöst durch die Aufnahme und Weiterleitung von Speisen in den Magen, dass periodische peristaltische Wellen ausgelöst werden. Diese Wellen tragen zur Bildung eines homogenen Nahrungsbreis (Chymus) aus Speisen und Magensaft bei. Feste und große Nahrungsstücke werden dabei durch schaukelartige Bewegungen auf eine Partikelgröße von ca. 1-2 mm zerkleinert.

Schaukelbewegungen und die daraus resultierenden peristaltischen Wellen erreichen mit der Zeit den üblicherweise tonisch kontrahierten und damit verschlossenen Pylorus-Schließmuskel. Dadurch wird der Pyloruskanal wenige Millimeter geöffnet, und kleine Mengen des aufbereiteten Speisebreis haben die Chance, in das Duodenum zu gelangen. Da sich die Öffnung des Schließmuskels nur um wenige Millimeter erweitert, können folglich keine noch nicht ausreichend aufbereiteten Nahrungsbestandteile durchfließen. Sie werden erneut dem Durchmischungsprozess zugeführt.

Befinden sich größere Partikel im Magen, die in dieser digestiven Phase (nach Nahrungsaufnahme) nicht den Pylorus passieren können, werden diese durch besondere frontartig verlaufende Kontraktionen der Magenmuskulatur bei entspanntem Pylorus in der interdigestiven Pause (Verdauungsruhe) aus dem Ventriculus in das Duodenum getrieben. Durchschnittlicher verweilen feste Speisen ca. 1 - 3 Stunden im Magen. Flüssigkeiten verlassen verständlichweise den Magen wesentlich schneller.