Reexpansionsödem: Unterschied zwischen den Versionen
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In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Reexpansionslungenödem um ein rein radiologisches Phänomen, das keiner spezifischen Therapie bedarf. | In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Reexpansionslungenödem um ein rein [[Radiologisch|radiologisches]] Phänomen, das keiner spezifischen Therapie bedarf. | ||
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=== Literatur === | === Literatur === | ||
'* Sohara Y: Reexpansion Pulmonary Edema. Ann Thorac Cardiovasc Surg. 2008;14:205–9 | '* Sohara Y: Reexpansion Pulmonary Edema. Ann Thorac Cardiovasc Surg. 2008;14:205–9 | ||
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Version vom 8. September 2023, 16:47 Uhr
Synonym: Reexpansionslungenödem
Englisch: reexpansion edema
Definition
Das Reexpansionslungenödem ist ein nicht-kardiogenes, in der Regel unilateral auftretendes Lungenödem, das nach Behandlung eines Pneumothorax oder nach Drainage von grossvolumigen Pleuraergüssen beobachtet wird.
Pathogenese
Obwohl die Pathogenese des Reexpansionslungenödems weitgehend unklar ist, handelt es sich am ehesten um ein sogenanntes Permeabilitätslungenödem, bei dem es aufgrund von mechanischem Stress im Rahmen der Lungenentfaltung zu mikrovaskulären Verletzungen kommt ("Kapillarlecks"). Massgebend ist dabei vor allem die Geschwindigkeit, mit der sich die zuvor komprimierte Lunge entfaltet.
Radiologie
In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Reexpansionslungenödem um ein rein radiologisches Phänomen, das keiner spezifischen Therapie bedarf.
Therapie
In spezifischen ausgeprägten Fällen kann es zu einem beatmungspflichtigen kardiopulmonalen Versagen kommen. Bei Vorliegen von Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Reexpansionslungenödems beschrieben wurden (jüngere Patienten, grosser Pneumothorax, über längere Zeit kollabierte Lunge), sollte eine Thoraxdrainage deshalb initial ohne zusätzlichen Sog angelegt werden.
Literatur
'* Sohara Y: Reexpansion Pulmonary Edema. Ann Thorac Cardiovasc Surg. 2008;14:205–9