Holmium-Laserenukleation der Prostata: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Zugang erfolgt [[transurethral]] (dh. durch die [[Harnröhre]]), der Patient befindet sich hierbei in [[Steinschnittlagerung]]. Zur kapselnahen Enukleation der Prostata wird eine [[Laserfaser]] über den Arbeitskanal des [[Endoskop]]s vorgelegt. Unter kontinuierlicher Sicht wird die Operation nun in Single-Lobe, 2-Lappen oder 3-Lappen-Technik durchgeführt.
Der Zugang erfolgt [[transurethral]] (dh. durch die [[Harnröhre]]), der Patient befindet sich hierbei in [[Steinschnittlagerung]]. Zur kapselnahen Enukleation der Prostata wird eine [[Laserfaser]] über den Arbeitskanal des [[Endoskop]]s vorgelegt. Unter kontinuierlicher Sicht wird die Operation nun in Single-Lobe, 2-Lappen oder 3-Lappen-Technik durchgeführt.


Das Verfahren ist deshalb blutarm, weil jede auftretende Blutung während der Operation sofort erkannt und umgehend gestillt wird. Die  Operation ist darüber hinaus schonend, weil die Schicht, in der das Adenom aus der Prostatakapsel gelöst wird, nicht künstlich eingeschnitten wird, sondern diese Schicht sowieso erkennbar existiert und das Gewebe quasi nur abgeschoben wird. Die Eindringtiefe des Laserlichts ins Gewebe und damit die physikalische Wirkung beträgt nur 0,1 mm. Gerade deshalb ist damit ein besonders umgebungsschonendes Operieren möglich.


 
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erden dabei schlingenförmige Elektroden mit [[HF-Wechselstrom]] verwendet. Die Prostatakapsel bleibt erhalten.
 
Der Laserstrahl wird über eine flexible Faser mit dem OP-Endoskop durch die Harnröhre in den Körper eingeleitet. Dort ist unter permanenter endoskopischer Sicht (über eine Videoeinheit auf einen Monitor übertragen) ein kontrollierte Anwendung der Laserimpulse möglich. Wird die Lichtfaser direkt auf das Gewebe aufgesetzt, ermöglicht dies präzise Schnitte von 0,1mm Tiefe. Beträgt der Abstand zum Gewebe etwa 2 mm können eventuell auftretende Blutungen mithilfe des Laserlichts gestillt (koaguliert) werden. Ab einem Abstand zum Gewebe von ca. 5 mm wird das Laserlicht vom kontinuierlich durch das OP-Endoskop gepumpten (Spül-)Wasser absorbiert und in eine Druckblase umgewandelt. Mit dieser sogenannten Plasmablase kann weiches Gewebe, auch Adenom bzw. gutartiges Prostatagewebe genannt, vom straffen Gewebe der Kapsel der Prostata abgeschoben  werden. Dieser Vorgang wird somit als Enukleation bezeichnet.
 
Um eine konstante Blasenfüllung und ein gute Sicht zu gewährleisten, wird während der Operation kontinuierlich [[Spülflüssigkeit]] über das Resektoskop eingebracht und wieder abgesaugt. Bei der  älteren [[monopolar]]en Resektion ist diese Lösung elektrolytfrei. Typischerweise bestehen diese [[hypoton]]en Spüllösungen aus [[Glycin]] (1,5%) oder einem Gemisch aus [[Sorbitol]] (1%) und [[Mannitol]] (2%). Die neueren [[bipolar]]en Resektoskope erlauben den Einsatz von [[isotonische Kochsalzlösung|isotonischer Kochsalzlösung]] als Spülflüssigkeit.
 
Am Ende der Operation wird das resezierte Gewebe ausgespült und nach ausreichender Blutstillung ein Spülkatheter eingelegt.
 
Verwandte transurethrale Verfahren sind die [[Photoselektive Vaporisation]] der Prostata (PVP) und die [[Transurethrale Mikrowellenthermotherapie]] (TUMT).
 
==Indikation==
Die TURP kommt bei Miktionsstörungen im Rahmen der [[Benigne Prostatahyperplasie|benignen Prostatahyperplasie]] (BPH) zum Einsatz und ist besonders geeignet bei einem Drüsengewebevolumen unter 100 ml. Auch im Rahmen einer schweren [[Prostatitis]], z.B. mit [[Abszess]]bildung, erfolgt die Resektion des betroffenen Gewebes transurethral.
 
==Risiken==
Bei der monopolaren Resektion kann es im Rahmen des Eingriffs zu dem sog. [[TUR-Syndrom]] kommen. Durch Einschwemmen der hypotonen, elektrolytfreien Spülflüssigkeit in den [[Körperkreislauf]] entsteht dann eine  [[Hyperhydratation|hypotone Hyperhydratation]] mit zentralnervösen Störungen, [[Lungenödem]] und [[Nierenversagen]].
 
==Komplikationen==
*Frühkomplikationen:
**[[Nachblutung]]en
**[[Infektion]]en
**[[Nebenhodenentzündung]]
**[[Harninkontinenz]] durch [[Sphinkter]]verletzung (< 1%)
**[[Retrograde Ejakulation]]
*Spätkomplikationen:
**[[Harnröhrenstriktur]]en
**[[Rezidiv]]e
 
==Nachsorge==
Im Anschluss an die OP wird ein [[Spülkatheter]] in die [[Harnblase]] eingelegt, um zu verhindern, dass sich [[Blutkoagel]] in der Blase ansammeln. Dieser Katheter verbleibt etwa bis zum 2. [[postoperativ]]en Tag.

Version vom 3. Mai 2020, 18:06 Uhr

Synonyme: HoLEP

Definition

Die Holmium-Laserenukleation der Prostata, kurz HoLEP, ist ein endoskopisches Verfahren zur Desobstruktion der Prostata. Sie ist eine Anwendungsalternative der offenchirurgischen Adenomenukleation nach Freyer (transvesikal) oder Millin (extravesikal). Im Normalfall wird die gesamte vergrößerte Prostatainnendrüse, die für die obstruktiven Beschwerden beim Wasserlassen (verzögertes Wasserlassen, verminderter Harnstrahl, verlängerte Zeit für das Wasserlassen, Restharnbildung, Überlaufblase, Harnverhaltung) verantwortlich ist, minimalinvasiv entfernt, zurück bleibt lediglich die chirurgische Kapsel.

Verfahren

Der Zugang erfolgt transurethral (dh. durch die Harnröhre), der Patient befindet sich hierbei in Steinschnittlagerung. Zur kapselnahen Enukleation der Prostata wird eine Laserfaser über den Arbeitskanal des Endoskops vorgelegt. Unter kontinuierlicher Sicht wird die Operation nun in Single-Lobe, 2-Lappen oder 3-Lappen-Technik durchgeführt.


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