Wundspülung
Synonyme: Wundlavage
Englisch: wound rinse
Definition
Als Wundspülung bezeichnet man den Vorgang der Reinigung einer Wunde von Wundbelag (Fibrin, Keimen, Biofilm, Exsudat, Zelltrümmern) durch Spülflüssigkeit. Erst nach erfolgter Wundspülung kann ein Verband angelegt werden und somit die Wunde schneller verheilen. Insbesondere bei Hydrokolloidverbänden, Hydrogelen und Calciumalginaten wird erst durch eine Wundspülung die Beurteilung der Wundsituation möglich, da das gebildete Gel leicht mit Pus verwechselt werden kann.
Spülflüssigkeiten
Spülflüssigkeiten sollten grundsätzlich steril, farblos, geruchlos, hypoallergen, nicht resorbierbar, erwärmbar und atraumatisch sein. Als Spülflüssigkeiten stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung:
- Isotonische Kochsalzlösung (NaCl 0,9%)
- Ringerlösung (enthält neben Kochsalz auch Kalium- und Calcium-Ionen, die die Gefahr von Elektrolytverschiebungen im Wundbereich verringern. Diese können auch zum dauerhaften Feuchthalten von Wunden eingesetzt werden).
- Polyhexanidhaltige Wundspüllösung (schützt vor Keimwachstum, wird bei chronischen Wunden eingesetzt)
Vorgehen
Die Spüllösung sollte wenn möglich vor Anwendung auf Körpertemperatur aufgewärmt werden, da die Anwendung von kalter Spüllösung Schmerzen hervorruft und die Wundheilung negativ beeinflussen kann.
Tiefe Wunden (Ulcera) werden mehrmals unter leichtem Druck ausgespült. Wenn sich eine Tasche oder eine Fistel gebildet hat, wird ein kurzer Katheter zur Hilfe genommen.
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