Valganciclovir
Definition
Valganciclovir ist ein virus-hemmendes Präparat (Virostatikum) aus der Gruppe der Nucleosidanaloga. Nach peroraler Verabreichung wird Valganciclovir im Körper sehr gut resorbiert und besitzt eine sehr hohe Bioverfügbarkeit. Im Körper selber wird Valganciclovir zu der eigentlich wirksamen Substanz – dem Ganciclovir – umgewandelt. Zentrales Einsatzgebiet von Valganciclovir ist die Therapie der Cytomegalievirusretinitis, wie sie bei AIDS-Patienten häufig vorkommt. Valganciclovir wird in Deutschland unter dem Handelsnamen Valcyte® vertrieben.
Chemische Struktur
Valganciclovir besitzt zwei Stereozentren. Grundsätzlich ermöglicht dies das Vorhandensein von 4 Stereoisomeren. Da das Stereozentrum am Valinrest jedoch einheitlich (S)-konfiguriert ist, beträgt die reale Zahl der Stereoisomere zwei. Bei den beiden Stereoisomeren handelt es sich chemisch betrachtet um Diastereomere, d. h. sie besitzen vollkommen unterschiedliche chemische, physikalische und physiologische Eigenschaften. In den als Arzneistoff verkauften Präparaten befindet sich ein Diastereomerengemisch.
Anwendungsgebiete
Das Hauptanwendungsgebiet von Valganciclovir besteht in der Therapie des Cytomegalie-Virus. Normalerweise ist der Körper in der Lage, mit diesem Virus fertig zu werden. Beim Vorliegen einer starken Immunschwäche wie AIDS kann sich eine solche Infektion aber mitunter lebensgefährlich ausbreiten, so dass hier auf ein Virostatikum wie Valganciclovir zurückgegriffen werden muss.
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