Trainingsperiodisierung
Definition
Unter einer Trainingsperiodisierung versteht man in der Sportmedizin die Einteilung des Ganzjahrestrainings in verschiedene Trainingsabschnitte. Man unterscheidet die Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode.
Hintergrund
Sportler können nicht dauerhaft in einem leistungsstarken Zustand sein, sondern benötigen Phasen unterschiedlicher Belastungen, um zu Wettkampfzeiten Bestleistungen erbringen zu können.
Perioden
Vorbereitungsperiode
Sie dient der Entwicklung der sportlichen Form, der Grundausbildung der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten und der Vorbereitung auf die bevorstehenden Wettkämpfe. Sie wird ihrerseits in zwei Einzelphasen untergliedert:
In der Vorbereitungsperiode 1 werden bei sehr hohem Trainingsumfang mit niedriger Intensität vor allem die allgemeinen konditionellen Grundlagen (Ausdauer und Kraft) geschult.
In der Vorbereitungsperiode 2 treten bei mittlerem Trainingsumfang mit mittlerer Intensität erstmals typische Spielkomponenten der jeweiligen Sportart auf. Diese werden im Verlauf durch intensivere Ausführung angepasst. Weiterhin werden konditionelle Fähigkeiten geschult.
Wettkampfperiode
Sie dient der Weiterentwicklung und Stabilisierung der persönlichen Leistungsfähigkeit durch die Wettkampfteilnahme. Es kommt also nach der Leistungsentwicklung in der Vorbereitungsphase nun zu einer Leistungsentfaltung.
Bei einer sehr hohen Trainingsintensität mit ausreichenden Erholungsphasen steht das sportartspezifische Training im Vordergrund, ergänzt durch ein konditionelles Erhaltungsprogramm. Wichtig ist zudem die mentale sowie psychophysische Konfrontation mit Wettkampfsituationen und die wettkampfspezifische Weiterentwicklung.
Übergangsperiode
Die Übergangsperiode dient nach der Wettkampfperiode der aktiven Erholung, die durch die Ausübung von Ausgleichssportarten erreicht wird. Es resultiert eine psychophysische Erholung.
Ein sehr geringer Trainingsumfang mit geringer Intensität führt zu einem kontrollierten Verlust der sportlichen Form. Der grundlegende Erhalt der konditionellen Fähigkeiten wird durch das lockere Ausüben anderer Sportarten erreicht.
Arten der Periodisierung
Einfachperiodisierung
Bei einer Einfachperiodisierung erfolgt innerhalb des Jahreszyklus ausschließlich eine Wettkampfperiode, auf die hingearbeitet wird. Es handelt sich um das reguläre Schema.
Doppelperiodisierung
Bei einer Doppelperiodisierung erfolgen innerhalb eines Jahreszyklus zwei Wettkampfperioden, beispielsweise durch eine Vor- und Rückrunde. Zwischen Wettkampfperiode 1 und 2 liegt eine weitere Vorbereitungsperiode. Somit findet nach der ersten Wettkampfperiode keine Übergangsperiode mit aktiver Erholung statt.
Dreifachperiodisierung
Im Hochleistungsbereich kann es auch zu einer Dreifachperiodisierung, beispielsweise durch Vor- und Rückrunde sowie nachfolgende Play-Off-Matches oder Turniere, kommen. Diese Art der Periodisierung betrifft jedoch vorrangig den Spitzenbereich und nicht den Breitensport.
Dauerperiodisierung
In einigen Sportarten (z.B. Tennis) gibt es ganzjährig präsenzpflichtige Wettkämpfe, die eine Periodisierung unmöglich machen.
Quelle
- Optimales Training. Leistungsphysiologische Trainingslehre unter besonderer Berücksichtigung des Kinder- und Jugendtrainings. 17. Auflage. Jürgen Weineck
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