Trail Making Test
Synonyme: Trailmaking-Test, Trail-Making-Test
Englisch: Trail Making Test
Definition
Der Trail Making Test, kurz TMT, ist ein neuropsychologisches Verfahren zur Erfassung der visuomotorischen Verarbeitungsgeschwindigkeit, der Aufmerksamkeitsleistung sowie der kognitiven Flexibilität. Er zählt zu den am häufigsten eingesetzten Tests im Rahmen neuropsychologischer Untersuchungen.
Aufbau
Der Test besteht aus zwei Teilen:
- TMT-A: Die Testperson verbindet auf einem Blatt nummerierte Kreise (1–25) in aufsteigender Reihenfolge so schnell wie möglich durch Linien.
- TMT-B: Hierbei wechseln sich Zahlen und Buchstaben ab, sodass die Testperson beispielsweise 1–A–2–B–3–C usw. in aufsteigender Reihenfolge verbinden muss. Dieser Teil erfasst zusätzlich die Fähigkeit zum mentalen Set-Shifting und zur kognitiven Flexibilität.
Durchführung und Auswertung
Die Durchführung erfolgt standardisiert, wobei die benötigte Zeit zur Bearbeitung jedes Teils in Sekunden gemessen wird. Hohe Bearbeitungszeiten können auf Störungen der Aufmerksamkeitsleistung, der Verarbeitungsgeschwindigkeit oder exekutiver Funktionen hinweisen. Ein stark verlängertes Ergebnis im TMT-B bei normalem TMT-A wird als Hinweis auf eine spezifische exekutive Dysfunktion interpretiert.
Einsatzgebiete
Der Trail Making Test wird insbesondere eingesetzt bei:
- Demenzerkrankungen (z.B. zur Differenzierung zwischen subkortikalen und kortikalen Defiziten)
- Schädel-Hirn-Trauma
- Schlaganfall
- Aufmerksamkeitsdefizitstörungen
- Verkehrspsychologischen Begutachtungen
Er ist Bestandteil vieler Testbatterien wie beispielsweise der CERAD-Plus für Demenzdiagnostik.
Normierung
Für die Interpretation der Ergebnisse sind Alters-, Bildungs- und gegebenenfalls Kulturstandards zu berücksichtigen. Normwerte liegen für unterschiedliche Populationen vor.
Literatur
- Tombaugh, T. N. (2004). Trail Making Test A and B: Normative data stratified by age and education. Archives of Clinical Neuropsychology, 19(2), 203–214. https://doi.org/10.1016/S0887-6177(03)00039-8