Surrogatidentifikation
Definition
Als Surrogatidentifikation bezeichnet man in der Notfallmedizin eine Methode, mit der Patienten sicher identifiziert werden können, die nicht ansprechbar sind und keine Angaben zu ihrer Person machen können.
Hintergrund
Die Surrogatidentifikation ist deshalb notwendig, damit Befunde, die vor der richtigen Identifizierung erhoben werden (unter anderem Labor, Radiologie) dem Patienten später zweifelsfrei zugeordnet werden können. In Zeiten der Zertifizierung und des Qualitätsmanagements sollte eine schriftliche Anweisung vorliegen, wie eine Surrogatidentifikation vorgenommen werden muss.
Beschriftungen wie "NN" oder "Notfall unbekannt" sind verwechslungsgefährdet - spätestens wenn der zweite Notfall gleichzeitig behandelt werden muss.
Vorgehensweise
Eine mögliche Surrogatidentifikation könnte so aussehen:
- als Nachname: Verdachtsdiagnose oder Einweisungsgrund, z.B. "Polytrauma", "Reanimation", "Akutes Abdomen"
- als Vorname: besondere Kennzeichen, sofern vorhanden, z.B. "Autounfall", "alkoholisiert", "Adipositas", "bettlägerig" usw.
- als Geburtsdatum: das ungefähre Alter in Dekaden, also: ca. 40 Jahre
- als Geschlecht: das Geschlecht
Ausweispapiere sollten nur für die Identifikation verwendet werden, wenn sie eindeutig dem Patienten zugeordnet werden können, z.B. durch ein Passbild. Krankenkassenkarten ohne Lichtbild sind unzuverlässig, da sie auch missbräuchlich benutzt werden können.
Es können auch technische Mittel für eine eindeutige Surrogatidentifkation herangezogen werden, z.B. ein Armband mit Barcode, das der Patient sofort bei der Aufnahme erhält.
um diese Funktion zu nutzen.