Supravesikale Hernie
Synonym: Hernia supravesicalis
Definition
Die supravesikale Hernie ist eine Hernie im Inguinalbereich, die in seltenen Fällen neben einer direkten und indirekten Leistenhernie auftreten kann.
Anatomie
Die supravesikale Hernie verlässt den Bauchraum in der Fossa supravesicalis. Dabei liegt die Bruchpforte medial der Chorda arteriae umbilicalis und ist somit klar von einer direkten Leistenhernie zu unterscheiden (während einer Operation). Die Durchtrittsstelle dieser Hernie durch die Bauchwand wird ebenfalls vom Anulus inguinalis superficialis gebildet.
Klinik
Die direkte Leistenhernie und die supravesikale Hernie sind differenzialdiagnostisch von außen schwer zu unterscheiden. Beide Hernien zählen zu den erworbenen Hernien (Herniae acquisitae). Die indirekte Leistenhernie kann entweder erworben oder angeboren sein (Hernia congenita).
Aufgrund der Lage des Leistenbruches in der Fossa inguinalis lateralis, Fossa inguinalis medialis und Fossa supravesicalis können die einzelnen Inguinalhernien voneinander unterschieden werden. Dazu kann das Pulsieren von Gefäßen dienen:
- indirekte Leistenhernie: Pulsieren der Arteria epigastrica inferior medial der Hernie.
- direkte Leistenhernie: Pulsieren der Arterie lateral der Hernie.
- supravesikale Hernie: kein Pulsieren tastbar, da die Bruchpforte medial der Chorda arteriae umbilicalis liegt.
Literatur
- "Taschenatlas Anatomie 1, Bewegungsapparat" - Werner Platzer, Thieme-Verlag, 10. Auflage
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