Stammzellnische
Definition
Unter einer Stammzellnische versteht man in den Biowissenschaften und der Medizin ein Areal innerhalb eines mehrzelligen Organismus, in dem Stammzellen vorliegen. Wichtige Bestandteile einer Stammzellnische sind zelluläre und nicht-zelluläre Komponenten, sowie die exakte anatomische Struktur der Körperregion.
Genauere Beschreibung
- eine besonders wichtige Rolle in der Ausbildung einer Nische spielen benachbarte Zellen, die den Stammzellen bestimmte Oberflächenmoleküle wie Integrine, Cadherine und Catenine präsentieren oder Signalmoleküle an das umgebende Medium abgeben
- diese Signalmoleküle sorgen für eine geregelte Selbsterneuerung, was damit dem Überleben der Stammzellen in der Nische entgegenkommt
- Stammzelle und unterstützende Stromazelle hängen durch die Ausbildung von Adhäsionskräften eng aneinander, sodass die Stammzelle in der Stammzellnische verbleibt und damit immer in der Nähe der für ihr Überleben essentiell wichtigen Signalmoleküle
- die enge räumliche Beziehung zwischen der Stammzelle und der unterstützenden Zelle können zu einer Polarisierung der Stammzelle und damit zu einer asymmetrischen Zellteilung führen: Dies führt zur Entstehung von einer bleibenden Stammzelle und einer Vorläuferzelle, wobei Letztere eine wesentlich höhere Teilungsrate aufweist. Die Teilungsprodukte der Vorläuferzellen schließlich können sich weiter differenzieren.
Entdeckung
Den Gedanken an eine möglicherweise existierende Stammzellnische äußerte als erster R. Schofield Ende der 1970er Jahre. Ihre tatsächliche Existenz in Wirbeltieren und u. a. in Drosophila melanogaster wurde schließlich nachgewiesen.
Beispiele für Stammzellnischen
- Riechkolben, die subventrikuläre Zone der Hirnventrikel oder die subgranuläre Keimzone des Hippocampus.
- Substantia spongiosa des Knochenmarks: Blutstammzellen, Endothelzellen für die Gefäßbildung, Osteoblasten
- im äußeren Bereich der Haarfollikels sitzen epitheliale Stammzellen
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