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Soziale Unterstützung

Englisch: social support

1. Definition

Der Begriff soziale Unterstützung bezieht sich in der Psychologie auf jegliche Form von Hilfe, die Individuen von anderen Menschen erhalten, insbesondere in Stress- oder Krisensituationen. Diese Unterstützung kann durch Familie, Freunde, Kollegen oder andere soziale Netzwerke bereitgestellt werden.

2. Terminologie

Während die helfende Person als "Unterstützungsgeber" bezeichnet wird, wird die zu unterstützende Person "Unterstützungsempfänger" genannt. Für sie besteht ein gewisses Ausmaß von Leidensdruck, weshalb sie auf Hilfe angewiesen ist.

Die tatsächliche soziale Unterstützung des Unterstützungsgebers muss nicht mit der wahrgenommenen sozialen Unterstützung des Unterstützungsempfängers übereinstimmen.

3. Taxonomie

In der medizinischen Psychologie werden die verschiedenen Inhalte sozialer Unterstützung taxonomisch geordnet. Auf der obersten Ebene stehen Unterstützungsklassen, die sich weiter zu Unterstützungsformen und schließlich zu konkreten Verhaltens- und kognitiven Strategien (Unterstützungsfunktionen) verzweigen.

Weit verbreitet ist die Einteilung in die folgenden drei Klassen:

Klasse Unterstützung Unterstützungsform Beispiel
Emotional Gefühle oder die Stimmung werden verändert z.B. Selbstwertunterstützung, vertrauensbasierte Unterstützung Eine Pflegeperson tröstet eine traurige Patientin.
Informationell Informationen werden vermittelt z.B. edukative Unterstützung, kognitive Unterstützung Ein Arzt klärt eine Patientin über die Folgen ihres Nikotinkonsums auf.
Instrumentell Ressourcen werden bereitgestellt z.B. finanzielle Unterstützung, körperliche Unterstützung Eine Pflegerin stützt einen Patienten beim Transfer in den Rollstuhl.

4. Bedeutung

Die gesundheitserhaltende Wirkung von sozialer Unterstützung ist mehrfach empirisch belegt. Dies liegt zum einen daran, dass soziale Unterstützung durch die Befriedigung zentraler Bedürfnisse wie Sicherheit oder Nähe das eigene Wohlbefinden steigert (sog. Haupteffekt).

Zum anderen schützt soziale Unterstützung vor Stressoren (sog. Puffereffekt), indem sie z.B. Isolation und damit verbundenes Vermeidungsverhalten verhindert sowie die Belastungen durch ein positives soziales Umfeld reduziert.

5. Literatur

  • Laireiter, Soziale Unterstützung. In Bierhoff & Frey (Hrsg.), Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie, Hogrefe, 2006

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16.09.2024, 09:32
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