Fetischistische Störung
von lateinisch: facticius - künstlich
Synonyme: Fetischismus, sexueller Fetischismus, fetischistischer Typ der Paraphilie
Englisch: fetishistic disorder, fetishism
Definition
Die fetischistische Störung ist eine Form der Paraphilie, bei der eine wiederkehrende, intensive sexuelle Erregung durch den Gebrauch eines nicht lebenden Objekts ausgelöst wird.
- ICD-10: F65.0 – Störungen der Sexualpräferenz, Fetischismus
Diagnostik
Damit eine fetischistische Störung vorliegt, müssen die Erregungsmuster zu klinisch signifikanten Belastungen oder funktionellen Beeinträchtigungen in einem oder mehreren Lebensbereichen führen. Dieser Zustand muss für mindestens 6 Monate andauern.
Gängige Fetische umfassen unbelebte Objekte, wie:
- Kleidung wie Schürzen, Schuhe, Latex- oder Lederobjekte
- Damenunterwäsche
Neben unbelebten Gegenständen können auch nicht-genitale Körperteile (wie z.B. Füße) ein Fetisch-Objekt sein.
Leichte fetischistische Verhaltensweisen, die in einvernehmliches Sexualverhalten integriert werden, gelten nicht als Störung.
Therapie
Nur wenige Betroffene suchen sich professionelle Hilfe und lassen die Störung behandeln. Die Therapie unterteilt sich meist in:
- Psychotherapie und Paartherapie
- Medikamentöse Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI)
SSRI zur Behandlung von fetischistischen Störung sind umstritten. Die Arzneistoffe wurden nur mit begrenztem Erfolg eingesetzt. Wenn man SSRI verwendet, muss die Wirksamkeit des Medikamentes regelmäßig evaluiert werden.
Literatur
- ICD-Code.de - F65.-, abgerufen am 24.03.2025
- MSD-Manuals - Fetischistische Störung, abgerufen am 24.03.2025
Quellen
- Cristian, Theoretical-experimental Models in Sexual and Paraphilic Dysfunctions, International Journal of Advanced Studies in Sexology, 2020