Serum-Präzipitin-Test
Synonym: Uhlenhuth-Probe
Definition
Der Serum-Präzipitin-Test ist ein serologischer Test, mit dem die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen verschiedenen Spezies (Phylogenetik) festgestellt werden können. Der Test beruht auf Antigen-Antikörper-Reaktionen zwischen den Blutseren beider Spezies. Er wird heute (2024) nur noch selten eingesetzt.
Hintergrund
Der Serum-Präzipitin-Test basiert auf dem Prinzip der Präzipitation, bei der lösliche Antigene und Antikörper zu unlöslichen Komplexen reagieren, die in der Lösung ausfallen.
Ablauf
Im Rahmen des Nachweises von Verwandschaftsverhältnissen zwischen verschiedenen Spezies folgt der Serum-Präzipitin-Test einem typischen Schema:
- Zuerst wird das Serum der Spezies A einer Spezies B injiziert
- Spezies B produziert Antikörper gegen die Proteine im Serum von Spezies A
- Das Serum der Spezies B fungiert in der Folge als Testserum. Es enthält spezifische Antikörper gegen die Proteine von Spezies A (Anti-Spezies-A-Serum).
Wird das Testserum nun mit dem initial gewonnenen Serum der Spezies A vermischt, bilden sich Antigen-Antikörper-Komplexe. Es kommt zu einer vollständigen Ausfällung, da die Antikörper genau auf die Proteine zugeschnitten sind. Wird das Testserum jetzt mit dem Serum einer weiteren Spezies C vermischt, ist die Übereinstimmung zwischen Antigenen (Proteine des Spezies C) und Antikörpern geringer. Entsprechend fällt auch die Präzipitation geringer aus. Das Ausmaß der Präzipitation ist abhängig vom Verwandtschaftsgrad zwischen Spezies A und C.
Nachteile
Der Serum-Präzipitin-Test liefert nur sehr ungenaue, schlecht quantifizierbare Ergebnisse und kann nicht bei allen Spezies angewendet werden. Er wurde weitestgehend von moderneren Methoden der Molekulargenetik abgelöst.
um diese Funktion zu nutzen.