Schneeglöckchen
von altgriechisch: γάλα ("gála") - Milch und ἄνθος ("ánthos") - Blüte
Synonym: Galanthus nivalis
Englisch: snowdrop
Definition
Schneeglöckchen sind eine Gattung Alkaloid-haltiger Pflanzen aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).
Verbreitung
Schneeglöckchen kommen in Mittel- und Südeuropa sowie Vorderasien vor. Es werden etwa 20 verschiedene Arten unterschieden, in Deutschland ist jedoch in der Regel nur das sogenannte "echte" oder "kleine Schneeglöckchen" (Galanthus nivalis subsp. nivalis L.) zu finden.
Eigenschaften
Es handelt sich um bis zu 35 cm große Zwiebelpflanzen. Ihre Blütezeit erstreckt sich über die Monate Februar bis April. Schneeglöckchen besitzen einen einblütigen Stängel, eine Blüte mit drei äußeren, weißen Perigonblättern und länglich lineal geformte, grundständige Laubblätter. Die Frucht hat die Form einer grünen, kugeligen Samenkapsel.
Die Zwiebeln enthalten bis zu 0,09 % Alkaloide, vor allem Galantamin und Lycorin.
Medizinische Bedeutung
Galantamin wirkt als Acetylcholinesterase-Blocker und wird in der Therapie der Alzheimer-Demenz eingesetzt.
Toxikologie
Schneeglöckchenzwiebeln enthalten zudem das Alkaloid Lycorin. Vergiftungen mit dem Schneeglöckchen können Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder vermehrten Speichelfluss auslösen. Lycorin kann in hohen Dosierungen auch Krampfanfälle und Lähmungen verursachen. Beim Verzehr von bis zu drei Zwiebeln gilt eine Flüssigkeitsgabe, sowie eine häusliche Beobachtung als ausreichend. Beim Verzehr größerer Mengen sollte das Gift entfernt, sowie medizinische Kohle verabreicht werden.
Naturschutz
Das echte Schneeglöckchen unterliegt in Deutschland dem Bundesnaturschutzgesetz und ist besonders geschützt. Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten ist es als gefährdet eingestuft, in Baden-Württemberg gilt es als stark gefährdet.
Quellen
- Flora Germanica; abgerufen am 19.12.2023
- Giftzentrale Bon, abgerufen am 8.01.2024