Ross-Operation
nach Donald Nixon Ross (1922-2014), britischer Thoraxchirurg
Synonyme: Operation nach Ross, pulmonaler Autograft
Definition
Bei der Ross-Operation handelt es sich um eine herzchirurgische Behandlungsmethode, die hauptsächlich im Rahmen einer angeborenen Aortenklappenstenose praktiziert wird. Sie gewinnt zunehmend Bedeutung und wird immer häufiger als Alternative zu einer künstlichen Aortenklappe diskutiert.
Durchführung
Es kommt zur Entfernung der Aortenklappe, wobei diese durch die körpereigene Pulmonalklappe (Autograft) ersetzt wird. Anstelle der Pulmonalklappe wird dann ein Homograft, eine fremde menschliche Klappe, eingepflanzt.
Vorteile
Die Ross-Operation ist insbesondere für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborener Aortenklappenstenose eine sehr schonende und erfolgversprechende Variante. Die wichtigsten Vorteile sind:
- die als neue Aortenklappe eingepflanzte Pulmonalklappe wächst im normalen Rhythmus weiter mit
- eine sportliche Betätigung ist nach der Erholung von der OP in vollem Umfang möglich
- die dauerhafte Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten (Antikoagulantien) ist nicht notwendig
Der Homograft an der Position der Pulmonalklappe stellt in der Regel kein besonderes Problem dar, da an dieser Stelle ein weit weniger große Kraft auf die Klappenregion einwirkt, als z. B. an der Stelle der Aortenklappe.
Ausnahmen
Patienten, die an einem Marfan-Syndrom leiden, sind von einer Therapie durch die Ross-Operation dauerhaft ausgeschlossen. Die genetische Prädisposition dieser Menschen macht es hier sehr wahrscheinlich, dass es auch nach einer erfolgreichen Ross-Operation erneut zu einer Aortenklappestörung kommt.
Prognose
Die meisten Patienten können nach erfolgter Operation ein völlig normales Leben führen. Eine lebenslange kardiologische Beobachtung und eine regelmäßige Endokarditisprophylaxe sind angezeigt.
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