Rom-IV-Kriterien
Englisch: Rome IV criteria
Definition
Die Rom-IV-Kriterien sind von der Rome Foundation veröffentlichte Diagnosekriterien für funktionelle gastrointestinale Störungen (FGID). Sie lösen die bis 2016 geltenden Rom-III-Kriterien ab.
Reizdarmsyndrom
Anhand der Rom-IV-Kriterien kann ein Reizdarmsyndrom diagnostiziert werden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- Symptombeginn mindestens 6 Monate vor Diagnosestellung
- Beschwerden durchschnittlich an mindestens einem Tag pro Woche in den letzten 3 Monaten
- wiederkehrende Bauchschmerzen assoziiert mit mindestens zwei der folgenden Kriterien:
- Zusammenhang mit der Stuhlentleerung
- Änderung der Stuhlfrequenz
- Änderung der Stuhlkonsistenz
Funktionelle Obstipation
Bei der funktionellen Obstipation müssen folgende Rom-IV-Kriterien in den letzten 3 Monaten erfüllt sein und die Symptome mindestens 6 Monaten vor Diagnosestellung begonnen haben:
- mindestens zwei der folgenden Faktoren:
- starkes Pressen bei > 25 % der Defäkationen
- klumpiger oder harter Stuhl (Bristol-Stuhlformen-Skala 1-2) bei > 25 % der Defäkationen
- Gefühl der inkompletten Entleerung bei > 25 % der Defäkationen
- Gefühl der anorektalen Obstruktion bzw. Blockierung in > 25 % der Defäkationen
- manuelle Manöver zur Erleichterung der Defäkation (z.B. digitale Ausräumung, Unterstützen des Beckenbodens) bei > 25 % der Defäkationen
- weniger als 3 spontane Darmbewegungen/Woche
und folgende Bedingungen vorliegen:
- ohne Laxanzien kein (bzw. selten) weicher, ungeformter Stuhl
- diagnostische Rom-IV-Kriterien für ein Reizdarmsyndrom sind nicht erfüllt
Literatur
- Drossman DA et al. Rome IV-functional GI disorders: disorders of gut-brain interaction. Gastroenterology. 2016;150(6):1257–1261
- Mearin F et al. Bowel Disorders, Gastroenterology. 2016 Feb 18:S0016-5085(16)00222-5, abgerufen am 13.10.2020
Fachgebiete:
Gastroenterologie
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