René Laennec

Laennec wuchs bei seinem Groß-Onkel Abbé Laennec auf, da sein Vater nicht für ihn sorgen konnte und seine Mutter bereits früh an Tuberkulose verstarb. In seiner Kindheit konnte er sich für Musik (er spielte Flöte) sowie Poesie begeistern.

Mit 12 Jahren zog Laennec zu seinem Onkel Dr. Guillaume François Laennec (1748–1822), der zur damaligen Zeit Dekan der medizinischen Fakultät in Nantes war. Dieser inspirierte ihn, eine Karriere in der Medizin anzustreben. Bis zu seinem Studium der Medizin war Laennec als Wundarzt am Hospice de la Fraternité tätig.

Nach seinem Studium in Nantes wirkte Laennec in Paris und verstarb mit 45 Jahren an Tuberkulose, die einer seiner Forschungsschwerpunkte war.

Rene Laennec war der Erfinder des ersten Stethoskops. Dieses war inspiriert von einem hohlen Holzstück, das spielende Kinder nutzen, um die leisen Kratzgeräusche einer Stecknadel zu verstärken. Laennecs Prototyp erinnerte mehr an eine Flöte als an ein modernes Stethoskop.

1819 publizierte er ein Werk mit dem Namen: "De l’auscultation médiate ou Traité du Diagnostic des Maladies des Poumon et du Coeur". Dieses fasste seine Ergebnisse zum neuartigen Thema der "mediaten Auskultation", im Gegensatz zur klassischen "immediaten Auskultation", des Brustkorbes zusammen. Er teilte verschiedene Lungenerkrankungen nach seinen Auskultationsbefunden ein und lernte sie auskultatorisch auseinanderzuhalten. Zudem entdeckte er, dass Tuberkulose neben der Lunge auch andere Teile des Körpers befallen kann. Auch wenn er nicht der Entdecker der Perkussion war, legte er den Grundstein für die moderne Diagnostik mit dieser Methode. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Hepatologie (Erstbeschreibung der Laennec-Kapsel). Allerdings interpretierte er nicht alle Entdeckungen korrekt. So z.B. betrachtete er die Leberzirrhose selbst als maligne Entartung oder erkannte nicht den infektiösen Charakter der Tuberkuloseerkankung.

Ebenfalls sollte es knapp 200 Jahre dauern, bis die moderne Leberchirurgie den Stellenwert der Laennec-Kapsel richtig erkannte.

• Roguin, Rene Theophile Hyacinthe Laënnec (1781–1826): The Man Behind the Stethoscope, Clin Med Res, 2006
• youtube.com – Chirurgische Ruhmeshalle/ Surgical Hall of Fame CHIRURGIE APPetizer Nr. 42, abgerufen am 29.02.2024
• youtube.com – Divide the Hepatic Pedicles: Glissonean or Hilar Approach, abgerufen am 29.02.2024
• wikipdia.org – René Laennec, abgerufen am 29.02.2024