Redlich-Obersteiner-Zone
nach Emil Redlich (1866-1930) und Heinrich Obersteiner (1847-1922), österreichische Neurologen
Definition
Als Redlich-Obersteiner-Zone wird der kleine Grenzbereich einer sensiblen Nervenwurzel (Radix posterior) des Rückenmarks bezeichnet, der den mikroskopisch sichtbaren Übergang bzw. die Grenze vom peripheren ins zentrale Nervensystem markiert.
Anatomie
Im ZNS bilden Oligodendrozyten isolierende Markscheiden um die Zellfortsätze von Neuronen und sorgen somit für eine optimale Signalweiterleitung. Diese myelinhaltige Hülle wird im peripheren Nervensystem sukzessive durch Schwann-Zellen ersetzt, welche sich kurz nach Austritt der Nervenwurzel aus dem Rückenmark anlagern. Die Übergangszone ist nur wenig myelinisiert und lässt sich daher im histologischen Präparat gut abgrenzen.
Pathologie
Die Redlich-Obersteiner-Zone ist aufgrund der dünnen Myelinscheide besonders anfällig für Autoimmunerkrankungen des Nervensystems, welche sich häufig zuerst an dieser Stelle manifestieren. Bekanntestes Beispiel ist die Multiple Sklerose, die zum entzündlichen Abbau von Myelinscheiden führt.
um diese Funktion zu nutzen.