Pupillenstarre
Englisch: fixed pupil
Definition
Unter einer Pupillenstarre versteht man das Fehlen einer Pupillenreaktion auf einen Lichtreiz.
- ICD10-Code: H57.0 - Pupillenfunktionsstörungen
Formen
Man unterscheidet drei Formen der Pupillenstarre:
- Absolute Pupillenstarre: Die Pupille reagiert weder direkt noch indirekt auf einen Lichteinfall und zeigt auch keine Konvergenzreaktion. Es liegt eine ipsilaterale Läsion des Nervus oculomotorius ("Okulomotoriusparese") mit Ausfall der parasympathischen Fasern aus dem Nucleus accessorius nervi oculomotorii vor, die den Musculus sphincter pupillae innervieren. Die Wahrnehmung ist nicht beeinträchtigt, daher ist die konsensuelle Pupillenreaktion des kontralateralen Auges erhalten.
- Amaurotische Pupillenstarre: Hier liegt eine Störung der Lichtwahrnehmung vor. Das blinde Auge leitet keinen afferenten Reiz an das Gehirn, der die Pupillenreaktion auslöst. Mögliche Ursachen sind eine Schädigung des Sehnervs oder der Retina. Die efferenten Fasern zum Musculus sphincter pupillae sind intakt. Ein indirekter Lichtreiz am gesunden kontralateralen Auge führt zur Verengung beider Pupillen.
- Reflektorische Pupillenstarre: Seltene Form der Pupillenstarre, bei der die Pupille nicht auf direkte und indirekte Lichtreize reagiert, die Konvergenzreaktion aber erhalten ist. Ursache ist eine Unterbrechung der Fasern zwischen der Area pretectalis und dem Nucleus accessorius nervi oculomotorii. Die reflektorische Pupillenstarre bei Neurolues nennt man Argyll-Robertson-Zeichen.
Fachgebiete:
Allgemeinmedizin, Augenheilkunde
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