Psychohygiene
Synonym: psychische Hygiene
Englisch: mental health
Definition
Die Psychohygiene befasst sich mit der Praxis und Theorie des psychischen Gesundheitsschutzes. Ziel ist die Erhaltung und Erlangung von psychischer Gesundheit.
Hintergrund
Der Begriff wurde erstmals vom deutschen Psychiater Robert Sommer verwendet und wurde hauptsächlich aus praktischen Bedürfnissen und Erwägungen heraus entwickelt. Im Laufe des Tages ist jeder Mensch innerlich und äußerlich schädigenden Faktoren ausgesetzt (Arbeitsplatz, Verkehrschaos, Umweltbelastungen, Klima, Stress, Selbstverletzungen, Selbstbeleidigungen, Selbstschädigungen, Kränkungen). Die Psychohygiene soll den Gegenpol zur alltäglichen Deformation darstellen und soll äußeren sowie inneren Belastungen präventiv und kurativ entgegenwirken.
Einsatzbereiche
- Prävention: Psychohygiene bei Gesunden
- Restitution und kurative Psychohygiene: Psychohygiene bei psychisch Erkrankten (im Rahmen der Psychotherapie, Resozialisierung bei Lebenskrisen und Konfliktsituationen)
- Psychohygiene zur Sanierung von Gesundheitsstörungen in der Gesellschaft
Strategien
Vorraussetzung für eine gelungene Psychohygiene ist die Beobachtung der psychischen und körperlichen Belastungsfaktoren und der persönlichen Reaktionen. Je nach Situation und persönlichen Präferenzen können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen. Einige seien hier aufgezählt:
- Entspannungs- und Aktivierungsverfahren (Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training, Atemübungen, Sport, Tanzen)
- Kreativität (Kunstwerke betrachten, malen, Musik hören, musizieren, Texte oder Tagebuch schreiben)
- Selbstbelohnung nach erbrachten Leistungen (Wellness, Hobbies, gutes Essen, Ausflüge unternehmen, Freunde treffen)