Pseudohermaphroditismus
von altgriechisch: ψεύδειν ("pseudein") - lügen, täuschen; ερμαφρόδιτος ("ermaphroditos") - mytholog. Gestalt
Synonym: unechte Zwittrigkeit
Englisch: pseudohermaphroditism
Definition
Pseudohermaphroditismus ist eine ältere, teilweise als obsolet eingeordnete Bezeichnung für eine Situation, in der gleichzeitig die primären Geschlechtsmerkmale bzw. Keimzellen eines Geschlechts und sekundäre Geschlechtsmerkmale des anderen Geschlechts vorliegen.
Die heute (2018) präferierten Fachbegriffe sind Intersexualität bzw. Störung der Geschlechtsentwicklung (Disorders of sex development, DSD). Im klinischen Sprachgebrauch taucht der Terminus "Pseudohermaphroditismus" jedoch nach wie vor auf.
- ICD10-Code: Q56 - Unbestimmtes Geschlecht
Abgrenzung
Der Pseudohermaphroditismus lässt sich vom echten Hermaphroditismus (Hermaphroditismus verus) abgrenzen, bei dem gleichzeitig männliche und weibliche Keimzellen vorliegen.
Formen
- Pseudohermaphroditismus masculinus: Männlicher Genotyp (XY) mit Merkmalen des weiblichen Phänotyps
- Pseudohermaphroditismus femininus: Weiblicher Genotyp (XX) mit Merkmalen des männlichen Phänotyps
Klinik
Klinisch sind stufenlose Übergangsformen zwischen männlichem und weiblichen Phänotyp möglich. Das zugrundeliegende genetische Geschlecht kann nur durch einen Gentest verlässlich bestimmt werden.
um diese Funktion zu nutzen.