Prostatische intraepitheliale Neoplasie
Englisch: prostatic intraepithelial neoplasia
Definition
Die prostatische intraepitheliale Neoplasie, kurz PIN, ist eine Präkanzerose. Sie entspricht einer intraduktalen dysplastischen Veränderung des Epithelgewebes innerhalb der Prostata.
Histopathologie
Mikroskopisch sind bei der PIN meist Proliferate sekretorischer Epithelzellen mit wellenförmigen, gelegentlich papillären oder kribriformen Mustern zu sehen. Ein charakteristisches Merkmal ist die zelluläre Atypie, die durch vergrößerte Zellkerne und einen prominenten Nukleolus gekennzeichnet ist. Das Zytoplasma dieser Zellen erscheint oft bläulich, was als amphophiles Verhalten bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Karzinom bleiben bei der PIN die Basalzellen noch erhalten, können jedoch bereits rarifiziert sein.
Nach dem Grad der Atypie unterscheidet man:
- geringgradige prostatische intraepitheliale Neoplasie: LG-PIN
- hochgradige prostatische intraepitheliale Neoplasie: HG-PIN
Epidemiologie
Pathohistologisch lässt sich die PIN bei etwa 50 bis 70% der Prostatakrebs-Fälle im resezierten Gewebe nachweisen. Die HG-PIN tritt etwa 10 bis 15 Jahre vor der Entstehung eines Prostatakarzinoms auf und wird auch bei jüngeren Männern festgestellt.
Klinik
Wenn bei einem Patienten eine multifokale HG-PIN im Biopsat oder TUR-Gewebe diagnostiziert wird, sollten klinische und bioptische Kontrollen in kürzeren Abständen durchgeführt werden. In mehr als einem Drittel dieser Fälle wird innerhalb von 2 Jahren ein invasiver Krebs entdeckt.
Literatur
- Höfler et al. Lehrbuch Pathologie, 6. Auflage, 2019
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