Beim posttestikulären Hypogonadismus handelt es sich um eine Fertilitätsstörung beim Mann, deren Ursache in einem Verschluss der ableitenden Samenwege oder in einer mangelnden Motilität der Spermatozoen liegt.
Die männliche Infertilität ist ein sehr weit verbreitetes Problem, unabhängig von der Ätiopathogenese bleiben bis zu 15% der Ehen ungewollt kinderlos, hierbei liegt der Grund zu 50% beim Mann. Der posttestikuläre Hypogonadismus hat hierbei einen Anteil von 10-20% und muss beidseitig vorliegen, um eine Infertilität zu bedingen.
Es werden zwei Formen des posttestikulären Hypogonadismus unterschieden:
Handelt es sich beim posttestikulären Hypogonadismus um ein Problem mit den ableitenden Samenwegen, so können diese sowohl angeboren als auch erworben sein.
Als angeborene Störungen kommen eine Aplasien und Atresien des Ductus deferens oder der Nebenhodengänge in Betracht. Erworbene Formen werden zum Beispiel durch Entzündungen oder auch durch Ligaturen der Gefäße verursacht (z.B. im Rahmen einer Hernienoperation).
Motilitätsstörungen (sog. Asthenospermie) der Spermatozoen können unterschiedliche Ursachen haben. Zum einem kann es durch eine Störung der Spermienstruktur zu einer Unbeweglichkeit kommen, aber auch eine falsche Zusammensetzung der Samenflüssigkeits zum Beispiel bei Entzündungen kann zu Motilitätsstörungen führen.
Im klinischen Bild zeigen sich beim posttestikulären Hypogonadismus im männlichen Ejakulat bei einem Verschluss der Samenwege keine Spermatozoen (Azoospermie) oder andere Entwicklungsstufen der Samenzellen. Bei einer Motilitätsstörung sieht man in ihrer Struktur und Beweglichkeit eingeschränkt funktionsfähige Spermatozoen.
Tags: Infertilität, Posttestikulär, Samenwege
Fachgebiete: Urologie
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