Pflege-Thermometer
Definition
Das Pflege-Thermometer ist eine bundesweite Befragung von Leitungskräften zur Situation der Pflege und Patientenversorgung auf Intensivstationen im Krankenhaus.
Hintergrund
Die Befragung wird in regelmäßigen Abständen vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) Untersuchungsreihen (Pflege-Thermometer) durchgeführt.
Die Pflege-Thermometer-Reihe stellt einen eigenständigen Beitrag zur Diskussion über die Situation in den Pflegeberufen und die Auswirkungen zentraler Entwicklungen auf die Patientenversorgung dar.
Die Befragung
2012 wurden im Rahmen der Studie insgesamt 535 Leitungskräfte von Intensivstationen in ganz Deutschland zur Personalausstattung, Patientenversorgung, Patientensicherheit und zum Aufgabenbereich der Intensivpflege befragt.
Ergebnisse 2012
Steigende Versorgungsleistungen
- Anstieg der Behandlungsfälle auf Intensivstationen um 7,84%.
- Im Jahr 2010 wurden insgesamt 24.886 Intensivbetten für die Versorgung vorgehalten. Das sind im Vergleich zu 2002 zusätzliche 1.938 Betten.
Probleme bei der Personalausstattung
- Defizite in der Besetzung mit Personal und in der Ausstattung.
- Empfehlungen von Fachgesellschaften wurden nur unzureichend umgesetzt.
Gesundheitsrisiken für Patienten nehmen zu
Die hohe Belastung des Personals bleibt nicht ohne Folgen für die Patientenversorgung. Die Aussagen zeigen, dass notwendige pflegerische Maßnahmen nicht immer sicher gestellt werden können.
Tendenz zur Eigenständigkeit der Pflege
Die Pflegefachkräfte nehmen den Untersuchungsergebnissen zufolge auf den Stationen in erheblichem Maße steuernde, klinisch einschätzende und auch therapieführende Aufgaben wahr. So führen sie zahlreiche Leistungen eigenverantwortlich aus, die in den fachlichen Diskussionen um delegierbare Tätigkeiten immer noch dem ärztlichen Dienst zugeschrieben werden (siehe: Delegation).
Fazit
Die Ergebnisse zeigen, dass dort, wo ein besonderer Pflegepersonalmangel besteht, die Risiken für die Patienten auch besonders hoch sind. Sichtbar wird aber auch, dass es inzwischen üblich ist, dass Pflege und Medizin in der Intensivtherapie auf Augenhöhe arbeiten und wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen.
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