Payr-Zeichen
nach dem deutschen Arzt Erwin Payr (1871-1947)
Synonym: Payr-Test
Englisch: Payr's sign
Definition
Das Payr-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das in der Angiologie und Orthopädie im Rahmen der körperlichen Untersuchung überprüft wird.
Angiologie
In der Angiologie dient das Payr-Zeichen dem klinischen Nachweis einer Beinvenenthrombose bzw. Venenentzündung.
Durchführung
Der Untersucher drückt mit den Fingern die Fußsohle ein. Eine bestehende Druckschmerzhaftigkeit, insbesondere der medialen Fußsohle weist auf das Vorliegen einer Venenthrombose hin.
Bewertung
Ein positives Payr-Zeichen ist ein unsicheres Zeichen für eine Beinvenenthrombose. Die Sensitivität und Spezifität sind relativ niedrig. Daher ist das Payr-Zeichen als Hinweis für einen weiteren Abklärungsbedarf zu verstehen und macht weitere diagnostische Schritte notwendig.
siehe auch: Homans-Zeichen, Meyer-Zeichen, Lowenberg-Zeichen
Orthopädie
In der Orthopädie dient das Payr-Zeichen dem klinischen Nachweis einer Meniskusläsion.
Durchführung
Der Test kann am liegenden oder im Schneidersitz befindlichen Patienten durchgeführt werden. Der Untersucher flektiert das Bein im Kniegelenk und abduziert es im Hüftgelenk. Der Außenknöchel des zu untersuchenden Beines wird oberhalb des Kniegelenks des anderen Beines abgelegt. In dieser Position drückt der Untersucher das zu untersuchende Bein in Richtung Boden und prüft, ob Schmerzen auftreten.
Bewertung
Wenn eine Schädigung des Innenmeniskus (Meniscus medialis) vorliegt, treten Schmerzen im medialen Gelenkspalt auf.
um diese Funktion zu nutzen.