Paraganglioma jugulare
Synonym: Glomus-jugulare-Tumor
Definition
Als Paraganglioma jugulare bezeichnet man einen Tumor, der von den parasympathischen Paraganglien in der Wand des Bulbus superior venae jugularis ausgeht. Dieses Paragangliom entspringen der Fossa jugularis und wird auch als Glomus jugulare-Tumor bezeichnet.
Klinik
Das Paraganglioma jugulare kann von seinem Ursprung aus
- über die Vena jugularis in die Fossa cranii posterior und die Pars petrosa ossis temporalis,
- über die Arteria carotis in die Fossa cranii media und
- entlang der Tuba auditiva in Richtung des Nasopharynx vorwachsen.
Tendenziell scheinen mehr Frauen als Männer betroffen zu sein.
Die meisten Betroffenen äußern Beschwerden wie Hörverlust oder pulssynchronen Tinnitus, es kann aber auch zu Ausfällen der hinteren Hirnnerven (VII-XII) und so zu weiteren Symptomen wie Fazialisparesen und Dysphagien (Hirnnervenparesen) kommen. Zur refraktären Hypertonie oder ähnlichen mit Paragangliomen assoziierten Beschwerden kommt es selten, da nur ein äußerst geringer Teil der Tumore Katecholamine sezerniert. Die Inzidenz liegt bei 1:1.000.000 Personen pro Jahr.
Therapie
Die komplette Resektion des Tumors ist in bis zu 96% der Fälle realisierbar. Es gibt allerdings eine recht hohe operative Morbidität, die vor allem die Hirnnerven VII-XI betrifft.