Palmarer Greifreflex
Synonyme: Palmarreflex, Handgreifreflex
Englisch: palmar grasp reflex
Definition
Der palmare Greifreflex, oder einfach Greifreflex, ist ein frühkindlicher Reflex, der bei Säuglingen ab dem ersten Lebenstag auftritt. Er ist auch bei Frühgeborenen auslösbar. Im Laufe der Reife sistiert er spontan im 5. bis 6. Lebensmonat.
Ablauf
Bei Berührung der Handinnenfläche mit einem Finger oder einem Objekt beugen sich die Finger des Säuglings und die Hand wird zur Faust geschlossen.
Persistenz
Persistiert der Reflex über den 6. Lebensmonat hinaus, kann die motorische Entwicklung der Hand beeinträchtigt werden. Ein koordiniertes Greifen ist nicht möglich und ein Aufstützen auf die Hand z.B. im Vierfüßlerstand wird erschwert.
Der palmare Greifreflex und der Saugreflex sind miteinander verbunden. Beim Auslösen des Saugreflexes greifen Säuglinge häufig z.B. nach der Brust oder der Flasche. Umgekehrt kann durch das Auslösen des Greifreflexes eine Öffnung des Mundes hervorgerufen werden. Ein persistierender palmarer Greifreflex kann damit auch Einfluss auf die Sprachentwicklung haben.