Sitzbein (Veterinärmedizin)
Synonym: Os ischii
Definition
Das Sitzbein, auch Os ischii genannt, ist ein Knochen des Beckengürtels (Cingulum membri pelvini) beim Haussäugetier.
Anatomie
Das Sitzbein setzt sich aus folgenden Anteilen zusammen:
- Corpus ossis ischii (Sitzbeinkörper)
- Tabula ossis ischii (Sitzbeinplatte)
- Ramus ossis ischii (Fugenast)
Der Sitzbeinkörper beteiligt sich an der Bildung des Acetabulums. Nach kaudal schließt der Sitzbeinkörper an die breite Sitzbeinplatte und paramedian an den Fugenast an. Das Sitzbein begrenzt von kaudal und von beiden Seiten das Foramen obturatum (verstopftes Loch). Der Fugenast geht kranial in den Ramus caudalis ossis pubis über und bildet mit dem der gegenüber liegenden Seite an seiner Facies symphysialis die Symphysis ischiadica.
Am Sitzbeinkörper ist dorsal die auf das Darmbein (Os ilium) übergreifende Spina ischiadica ausgebildet. Sie schließt kaudal an den kleinen Beckenausschnit (Incisura ischiadica minor) an. Die Sitzbeinplatte ist nach laterokaudal zum sogenannten Sitzbeinhöcker (Tuber ischiadicum) verdickt, der tierspezifisch ausgebildet ist:
- Beim Pferd und Fleischfresser erscheint das Tuber ischiadicum als wulstiger Kamm, während er
- beim Schwein einen kaudalen Fortsatz mit lateraler Beule darstellt.
- Beim Wiederkäuer hingegen ist das Tuber ischiadicum dreihöckrig ausgebildet.
Die kaudalen Ränder beider Sitzbeinplatten bilden miteinander den konkaven Sitzbeinausschnitt (Arcus ischiadicus).
Literatur
- Nickel R, Schummer A, Seiferle E. 2003. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band I: Bewegungsapparat. 8., unveränderte Auflage. Stuttgart: Parey in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-4149-6
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