Rachenabstrich
Synonyme: Pharynxabstrich, oropharyngealer Abstrich, Oropharynx-Abstrich
Englisch: throat swab
Definition
Hintergrund
Ein Rachenabstrich kann über den unteren Nasengang als nasopharyngealer Abstrich oder über den Mund als oropharyngealer Abstrich durchgeführt werden. Ersterer gewinnt das Probenmatetial aus dem Nasopharynx, letzterer aus dem Oropharnyx. In der klinischen Alltagssprache ist mit "Rachenabstrich" aber meist ein oropharyngealer Abstrich gemeint.
Vorgehen
Bei geöffnetem Mund wird die Zunge vom Untersucher mit einem Mundspatel heruntergedrückt. Der Abstrich wird meist mit einem Wattetupfer oder Geltupfer durch Schwenken des Tupfers unter leichtem Druck über dem entzündeten Bereich entnommen (z.B. Gaumenbogen). Bestehen membranöse Beläge, sollte das Material möglichst unter den Belägen gewonnen werden. Beim Herausziehen des Tupfers ist das Berühren der Mundschleimhaut vermeiden. Der Tupfer wird anschließend in ein Transportmedium verbracht und sollte innerhalb von 24 Stunden im mikrobiologischen Labor weiterverarbeitet werden.
Bei molekularbiologischen Untersuchungen (RT-PCR) werden spezielle Abstrichtupfer, z.B. aus Nylon-Flockfaser, Dacron oder Rayon, verwendet.
Indikation
Ein Rachenabstrich dient der Keimidentifizierung bzw. dem Erstellen eines Antibiogramms - zum Beispiel bei Vorliegen bzw. Verdacht auf folgende Erkrankungen:
- Angina tonsillaris
- Scharlach
- Gonorrhö des Pharynx
- Diphtherie
- Candidose des Pharynx
- Pertussis
um diese Funktion zu nutzen.