Oleogel
Synonym: lipophiles Gel
Definition
Oleogele sind nach dem Europäischen Arzneibuch Zubereitungen, deren Grundlage für gewöhnlich aus dickflüssigem Paraffin mit Zusatz von Polyethylen besteht (Isogele) oder aus fetten Ölen, die durch verschiedene Zusätze geliert werden (Heterogele).
Gelbildner
Als Gelbildner von Heterogelen kann man folgende Substanzen verwenden:
Zink- bzw. Aluminiumstearat bilden ein sog. partikuläres Gelgerüst aus, in dem die flüssige Gelphase gebunden ist. Auch hochdisperses Siliziumdioxid bildet in unpolaren Flüssigkeiten Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Silanolgruppen aus und formt so ein partikuläres Gelgerüst.
Ethylcellulose bildet in bestimmten apolaren Flüssigkeiten (z.B. Octyldodecanol) über Polymer-Polymer-Wechselwirkungen Gelgerüste aus - daher zählen diese Gele zu den sog. Gelen mit Polymervernetzungen. Sie weisen sowohl ungeordnete als auch geordnete Strukturen auf. Wenn Ethylcellulose in einem fetten Öl unlöslich ist (wie z.B. in Neutralöl), fällt sie aus und es kann sich kein Gel bilden.
All diesen Gelbildnern ist gemeinsam, dass sie in der flüssigen Phase der Gele nur eine begrenzte Löslichkeit besitzen. Die Konsistenz der Gele ist kaum temperaturabhängig, da sich die Löslichkeit der Gelbildner im relevanten Temperaturbereich nur wenig ändert.
Beispiele
Hydrophobes Basisgel DAC besitzt sehr ähnliche Eigenschaften wie Vaseline, weshalb es oft als Alternative angesehen wird. Es besitzt eine bessere Streichfähigkeit als Vaseline und ändert seine Konsistenz selbst bei unterschiedlichen Temperaturen kaum. Des Weiteren zeigt das Basisgel ein günstigeres Diffusionsvermögen für Wirkstoffe.
Hydrophobes Basisgel DAC:
- 95 T dickflüssiges Paraffin
- 5 T Polyethylen (MG 21 000)
Quellen
- Wolf, Gerd: Rezepturen - Probleme erkennen, lösen, vermeiden. 4. Auflage, 2013
- Fahr, Alfred: Voigt Pharmazeutische Technologie. 12. Auflage 2015
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