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Nernst-Gleichung

nach dem deutschen Physiker und Chemiker Walther Nernst (1864-1941)
Synonym: Peters'sche Gleichung
Englisch: nernst equation

1. Definition

Die Nernst-Gleichung beschreibt die Konzentrationsabhängigkeit des Elektrodenpotentials eines Redox-Paares ().

2. Formel

  • EX = Gleichgewichtspotenzial des Ions X
  • R = allgemeine Gaskonstante (8,314 J x K-1 mol-1)
  • T = absolute Temperatur (310 K)
  • F = Faraday-Konstante (Ladung pro mol = 9,65 104 A s mol-1)
  • zX = Ladungszahl des Ions X (+1 für K+, +1 für Na, +2 für Ca2+, -1 für Cl-, etc.)
  • c[X]außen = effektive Konzentration des Ions X extrazellulär
  • c[X]innen = effektive Konzentration des Ions X intrazellulär

Da die Konstanten R, T und F im Körper unverändert bleiben, lässt sich für EX vereinfacht schreiben:

3. Beispiel

3.1. K+-Gleichgewichtspotenzial

3.2. Na+-Gleichgewichtspotenzial

4. Bedeutung

Man bezeichnet die Kombination von zwei Elektroden als Galvanische Zelle (z.B. Batterien, etc.). Ihre Leerlaufspannung U0 entspricht der Potentialdifferenz ΔE der Elektroden. Wendet man dies bei der Nernst-Gleichung auf Halbzellen an, ergibt sich folgende Gleichung:

Analog dazu ermöglicht sie die Berechnung der sich einstellenden Gleichgewichtsaktivitäten, wenn an die Halbzellen eine Spannung angelegt wird.

Die Nernst-Gleichung hat eine zentrale Bedeutung in der Elektrochemie, Galvanik und Elektroanalytik, da sie die elektrische Größe Spannung (bzw. Elektrodenpotenzial) mit der chemischen Größe Konzentration (kurz: c[X]) verbindet. Streng genommen ist sie nur gültig für Zellen ohne Überführung und stromlose Vorgänge, jedoch bietet sie einen Ausgangspunkt für die Herleitung von Gleichungen in stromdurchflossenen elektrochemischen Systemen. Multipliziert man das Nernstpotenzial U0 mit der Ladung zF für einen molaren Stoffumsatz zFU0 resultiert daraus die Gibbsenergie

Das Nernstpotenzial gibt also die chemische Energie der elektrochemischen Reaktion, geteilt durch die beteiligte Ladung, an.

5. Beispiel

5.1. Knallgasreaktion

Die Einzelreaktionen der sogenannten Knallgasreaktion


laufen als Oxidation

oder als Reduktion

in einer räumlichen Trennung in sogenannten Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzellen ab. Die resultierende Spannung kann mit der Nernst-Gleichung berechnet werden – wobei diese unter Standardbedingungen beträgt.

6. Literatur

  • Huppelberg et al.: Kurzlehrbuch Physiologie. 3. Auflage. Thieme Verlag
  • Gressner et al.: Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik Bd. 1: Klinische Chemie. 1. Auflage, 2006. Springer Verlag
  • Endspurt Vorklinik - Physiologie 1. Zellphysiologie. Thieme Verlag. 2023

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08.04.2024, 10:39
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