Nasenblasversuch
Definition
Der Nasenblasversuch, kurz NBV, ist eine diagnostische Methode aus der Zahnmedizin, um nach einer Zahnextraktion im Seitenzahnbereich des Oberkiefers eine Mund-Antrum-Verbindung (MAV) auszuschließen.
In der HNO-Heilkunde dient der Nasenblasversuch zur Prüfung der Durchgängigkeit der Nasenhöhle, vor allem bei Kleinkindern.
Hintergrund
Die Zahnwurzeln der OK-Seitenzähne haben im Bereich des Recessus alveolaris eine enge anatomische Beziehung zur Kieferhöhle (Sinus maxillaris). Dort kann bei einer Zahnextraktion die dünne Knochenwand der Kieferhöhle eröffnet werden. Dabei entsteht eine Mund-Antrum-Verbindung, über die Keime aus der Mundhöhle in die Kieferhöhle aszendieren.
Durchführung
Durch den NBV wird die Integrität der Kieferhöhle überprüft. Der Patient verschließt den Naseneingang mit den Fingern und bläst Luft in die geschlossene Nase. Über das Kieferhöhlenostium steht der Sinus maxillaris mit dem mittleren Nasengang in Verbindung. Der Druckaufbau in der Nasenhöhle überträgt sich in die Kieferhöhle, so dass bei einer MAV Luft über den Defekt entweicht.
Interpretation
- Positiver NBV: Es ist ein Strömungsgeräusch ("Zischen", "Blubbern") im Bereich der Extraktionswunde zu hören. Ist die Alveole mit Blut gefüllt, kommt zu einer sichtbaren Blasenbildung. Bei kleinen Lecks kann das Geräusch oder die Blasenbildung diskret sein, daher sollte man genau hinsehen bzw. -hören.
- Negativer NBV: Kein Strömungsgeräusch, keine Blasenbildung