Myelinisation
Definition
Myelinisation beschreibt die Bildung einer Markscheide bei markhaltigen Nervenfasern.
Histologie
Im ZNS sind die Oligodendroglia- und im PNS die Schwann-Zellen für die Myelinisation verantwortlich. Die enstandenen Myelinscheiden werden im ZNS und im PNS von einer einzelnen Gliazelle gebildet: Eine Schwann-Zelle umwickelt dabei spiralig einen Nervenfaserabschnitt. Eine Oligodendrogliazelle bildet zwar mehrere Ausläufer (bis zu 50), aber jeder einzelne Ausläufer umwickelt genau einen Nervenfaserabschnitt. So kann die Oligodendroglia im ZNS die Myelinisierung von mehreren Axonen übernehmen.
Die Umwicklung geschieht in regelmäßigen Abständen auf der Nervenfaser und hinterlässt Lücken zwischen den jeweiligen Myelinscheiden. Die Lücken kommen durch taillenförmige Einschnürungen zustande und werden als Ranvier-Schnürring bezeichnet. Im histologischen Bild sehen sie wie kleine Knoten aus, woher sie auch den Namen Ranvier-Knoten oder Nodus (zu Deutsch: Knoten) tragen. Die Strecke zwischen zwei Ranvier-Knoten werden daher auch als Internodium bezeichnet. Die Myelinisation beginnt im 3. Embryonalmonat und endet im 4. Lebensjahr an der Pyramidenbahn.