Myelinhauptlinie
Englisch: major dense line
Definition
Die Myelinhauptlinie, kurz MDL, ist eine elektronenmikroskopisch sichtbare, dichte Linie, die durch die Wicklung der Gliazelle um das Axon entsteht.
Hintergrund
Bei der Bildung der Markscheide wickelt sich die Gliazelle spiralförmig um das zentral liegende Axon der Nervenzelle. Bei diesem Vorgang wird das Zytoplasma der Gliazelle verdrängt, sodass die Innenseiten ihrer Zellmembran fusionieren. Diese Zone stellt sich unter dem Elektronenmikroskop im Faserquerschnitt als dunkle, etwa 3 nm breite Myelinhauptlinie dar. Der Abstand zwischen den Windungen der Myelinhauptlinie ist im peripheren Nervensystem mit 11,9 nm etwas größer als im zentralen Nervensystem (10,7 nm).[1]
Zwischen den Windungen der Myelinhauptlinie liegt die weniger dichte Myelinnebenlinie ("minor dense line"). Sie repräsentiert die auf 4 bis 5 nm angenäherten extrazellulären Membrananteile der Gliazelle.
Quellen
- ↑ Morell P, Quarles RH. The Myelin Sheath. In: Siegel GJ, Agranoff BW, Albers RW, et al., editors. Basic Neurochemistry: Molecular, Cellular and Medical Aspects. 6th edition. Philadelphia: Lippincott-Raven; 1999