Myektomie nach Morrow
Synonym: Morrow-Prozedur
Englisch: Morrow procedure
Definition
Unter Myektomie nach Morrow versteht man eine chirurgische Entfernung von Herzmuskelgewebe (Myektomie) zur Behandlung einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (HOCM).
Hintergrund
Die Myektomie nach Morrow ist eine etablierte Methode zur Behandlung von HOCM, die seit den 1960er Jahren durchgeführt wird. Bei HOCM ist das Herzgewebe verdickt und dadurch der Blutfluss aus der linken Herzkammer behindert. Der Eingriff kann zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome bei den meisten Patienten führen.
Indikation
Die Myektomie nach Morrow wird in der Regel bei Patienten mit einem schwerwiegenden Verlauf der HOCM durchgeführt, die nicht ausreichend auf konservative Therapien ansprechen. Parameter hierfür sind eine Verschlechterung innerhalb von 6 Monaten oder die Einordnung in die NYHA-Klasse III oder höher.
Ablauf
Der Eingriff wird in Allgemeinanästhesie durchgeführt und erfordert einen thorakalen Zugang zum Herzen. Während des Eingriffs wird das verdickte Gewebe durch die Aortenklappe hindurch entfernt.
Komplikationen
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt die Myektomie nach Morrow bestimmte Risiken, einschließlich Blutungen, Infektionen, Arrhythmien und Schädigung des umliegenden Gewebes. Dazu gehört die Verletzung der Aortenklappe, der Mitralklappe und des Ventrikelseptums.
Es besteht auch das Risiko einer unzureichenden Entfernung des verdickten Herzmuskels, was zu einer unvollständigen Linderung der Symptome führen kann. Darüber hinaus kann es in seltenen Fällen zu einer Verschlimmerung der Symptome oder einer Verschlechterung der Herzfunktion kommen.
Literatur
- Schmid C., Leitfaden Erwachsenenherzchirurgie, 2013, Deutschland, Springer-Verlag
um diese Funktion zu nutzen.