Morning-Glory-Papille
Synonyme: Morning-Glory-Anomalie, Morning-Glory-Syndrom, Ektatisches Kolobom
Definition
Die Morning-Glory-Papille, kurz MGP, ist eine seltene angeborene, meist einseitige Anomalie des Augenhintergrundes, bei der es typischerweise zu einer radspeichenartigen Ausdehnung der retinalen Gefäße kommt. Die Papille zeigt sich deutliche vergrößert und exkaviert.
- ICD10-Code: Q14.2
Epidemiologie
Die Gesamtprävalenz ist nicht bekannt. In der Literatur wurden mehr als 100 Fälle beschrieben. Vermutlich betrifft die Erkrankung mehr Frauen als Männer.
Ätiologie
Die genaue Ätiologie ist zum jetzigen Zeitpunkt (2023) noch ungeklärt. Es wird vermutet, dass die Morning-Glory-Papille mit einer Fehlbildung der hinteren Sklera und der Lamina cribrosa während der Gestation assoziiert ist. Zudem sind Veränderungen im Pax6-Gen an der Ausbildung einer Morning-Glory-Papille beteiligt.
Klinik
Meist äußern die Patienten deutliche Visuseinschränkungen. Die Erkrankung ist zwar nicht progredient, kann jedoch zu Netzhautablösungen führen. In einigen Fällen liegt ein relativer afferenter Pupillendefekt vor.[1][2]
Differentialdiagnosen
Trivia
Bei der "Morning Glory" (dt. Kaiserwinde) handelt es sich um eine Blume, die dem Bild der Morning-Glory-Papille sehr ähnelt.
Literatur
- Heimann, H et al.: 2010 Atlas des Augenhintergrundes. Seite 210.
- Orphanet. Morning-Glory-Papille. Abgerufen am 13.08.2021
- Guangwei et al. Morning Glory Syndrome With Bergmeister Papilla and Retinal Detachment, Ophthalmic Images, 2023
- ↑ Strominger. Morning Glory Syndrome, Neuro-Ophthalmology, 2015
- ↑ American Academy of Ophtalmology - Morning Glory Anomaly, abgerufen am 10.03.2023
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