Morbus Baastrup
nach dem dänischen Radiologen Christian Ingerslev Baastrup (1885-1950)
Englisch: kissing spine disease, Baastrup's disease
Definition
Der Morbus Baastrup ist ein chronisches lumbales Schmerzsyndrom. Es wird durch sich berührende Dornfortsätze (Processus spinosus) ausgelöst. In der Tiermedizin tritt das Krankheitsbild gehäuft bei Pferden auf.
Ätiologie und Pathogenese
- Hyperlordose, vor allem an der Lendenwirbelsäule und zum Teil der distalen Brustwirbelsäule
- hypertroph ausgebildete Dornfortsätze
- degenerative Veränderungen mit Höhenminderung des Zwischenwirbelraumes, entweder als Folge des natürlichen Verschleißes oder z.B. Zustand nach Osteochondrose oder schwerer körperlicher Arbeit
- Hypermobilität
Klinik
Chronische lumbale Beschwerden sowie eine Verstärkung der Schmerzen bei Wirbelsäulenextension (vermehrte Lordose) und Bewegung.
Diagnostik
- Körperliche Untersuchung: isolierter Druck- sowie Klopfschmerz der betroffenen Dornfortsätze
- Temporäre Schmerzbeseitigung durch probatorische Infiltration mit Lokalanästhetika (LA)
- Röntgen-Sagittalaufnahme oder CT der Wirbelsäule: auffällig vergrößerte, sich berührende Dornfortsätze, mit Sklerosierungen, Degenerationen und ggf. Osteophyten
Therapie
- Entlordosierung durch ein Mieder
- Krankengymnastik: krankengymnastische Übungsbehandlung
- Interspinale Infiltrationen mit LA und Kortikosteroiden
- Operative Intervention mit keilförmiger Verkleinerung der Dornfortsätze
Fachgebiete:
Orthopädie
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