Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale
Definition
Die Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale, kurz MADRS, ist ein Symptomscore, der zur Bewertung des Schweregrades einer Depression und der Veränderungssensitivität unter antidepressiver Therapie eingesetzt wird.
Hintergrund
Die MADRS wird in klinischen Studien und in der Praxis verwendet, um die Wirksamkeit antidepressiver Behandlungen zu messen. Sie eignet sich jedoch nicht zur Diagnose einer Depression oder zur Differenzierung zwischen verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen.
Aufbau
Die Skala umfasst zehn Items, die folgende depressive Symptome abbilden:
- Sichtbare und mitgeteilte Traurigkeit
- Innere Anspannung
- Reduzierter Schlaf und Appetit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Antriebsmangel
- Gefühl der Gefühllosigkeit
- Pessimistische Gedanken
- Suizidgedanken
Die Items werden auf einer siebenstufigen Skala (0 = keine Symptome, 6 = schwerste Ausprägung) bewertet.
Beurteilung
Die Beurteilung erfolgt durch ein Interview, das mit allgemeinen Fragen beginnt und durch spezifische Fragen ergänzt wird. Die Summierung der Einzelbewertungen ergibt einen Gesamtscore, der in folgende Schweregradklassen eingeteilt wird:
- 0–12: Geheilt
- 13–21: Leicht
- 22–28: Mäßig
- 29–60: Schwer
Vorteile
Die MADRS zeichnet sich durch eine relativ hohe Objektivität in Beurteilung und Auswertung aus. Die Interpretation wird durch die festgelegten Cut-off-Werte erleichtert.
Einschränkungen
Die Skala ersetzt keine diagnostischen Verfahren und verfügt über keine Normen, weshalb ihre Anwendung auf Patienten mit der Diagnose "Depression" beschränkt ist.
Quellen
- Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale - SpringerMedizin, abgerufen am 01.12.2024
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