Mesialbiss
Englisch: mesial bite
Definition
Der Mesialbiss ist eine Dysgnathie, bei der die Zahnreihe des Unterkiefers im Verhältnis zur Zahnreihe des Oberkiefers nach mesial (vorne) verschoben ist.
- ICD-10 Code: K07.2
Einteilung
Der Mesialbiss wird nach der Angle-Klassifikation der Klasse III zugeordnet und kann wie folgt unterschieden werden:
- Einseitige anatomische Fehlstellung: Es liegt entweder ein Überwuchs des Unterkiefers oder eine Unterentwicklung des Oberkiefers vor
- Zweiseitige anatomische Fehlstellung: Entsteht durch einen Überwuchs des Unterkiefers in Kombination mit einer Unterentwicklung des Oberkiefers
Klinik
Bei habitueller Interkuspidation steht der distobukkale Höcker des ersten unteren Molaren mesial der Crista transversa des ersten oberen Molaren.
Das Gesichtsprofil von Patienten mit einem Mesialbiss ist in der Regel durch einen vorstehend erscheinenden Unterkiefer und ein prominentes Kinn gekennzeichnet. Neben der ästhetischen Beeinträchtigung stehen funktionelle Probleme beim Kauen und Sprechen sowie Abrasionen und Kiefergelenkbeschwerden im Vordergrund. Letztere entstehen aufgrund der ungleichmäßigen Belastung.
Therapie
Je nach Schweregrad wird der Mesialbiss mit herausnehmbaren oder festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen behandelt. In schweren Fällen kann ein kieferchirurgischer Eingriff erforderlich sein.