Luxation des proximalen Tibiofibulargelenks
Synonyme: Dislokation des proximalen Tibiofibulargelenks, Verletzung des proximalen Tibiofibulargelenks
Englisch: proximal tibiofibular joint injury, PTFJ injury, PTFJ dislocation, PTJD
Definition
Als Luxation des proximalen Tibiofibulargelenks wird eine Verlagerung der proximalen Fibula in Relation zum lateralen Tibiaplateau in der Articulatio tibiofibularis superior bezeichnet.
Ogden-Klassifikation
Die Ogden-Klassifikation unterscheidet je nach Dislokationsrichtung zwischen vier Formen:
- Typ I: Subluxation. Meist bei Jugendlichen mit Hyperlaxizität
- Typ II: Anterolaterale Luxation. Häufigste Form (85 %). Typischerweise bei Sturz auf das Bein in sitzender Position, beispielweise bei Fallschirmspringen.
- Typ III: Posteromediale Luxation. Macht 10 % der Fälle aus und entsteht meist durch eine direkte Gewalteinwirkung, beispielsweise bei einem Auto- oder Reitunfall. Häufig kommt es zu einer Peroneusläsion.
- Typ IV: Superiore Luxation. Diese Form geht meist mit einer Fraktur oder Luxation im Sprunggelenk oder einer distalen Tibiafraktur einher.
Diagnostik
Neben der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung werden Röntgenaufnahmen angefertigt. In der a.p.-Projektion überlappt das Fibulaköpfchen normalerweise den lateralen Kortex der Tibia. In lateraler Projektion überragt nur ein Teil des Fibulaköpfchens den posterioren Kortex der Tibia. Bei der Luxation des proximalen Tibiofibulargelenks finden sich folgende Befunde:
- anterolaterale Luxation:
- a.p.: Fibulakopf zeigt keine oder nur minimale Überlappung der Tibia
- lateral: Fibulakopf projiziert sich auf die Tibia
- posteromediale Luxation:
- a.p.: Fibulakopf liegt hinter der Tibia
- lateral: Fibulakopf liegt posterior der Tibia
- superiore Luxation: die Spitze des Fibulaköpfchens befindet sich auf Höhe des Kniegelenks.
In einigen Fällen ist eine Computertomographie (CT) notwendig, um subtile Subluxationen zu erkennen. In der Magnetresonanztomographie (MRT) kann eine Zerrung oder Ruptur der Ligamenta tibiofibulare anterius und posterior erkannt werden.
Therapie
Bei einer Luxation des proximalen Tibiofibulargelenks Typ II bis IV erfolgt eine geschlossene Reposition oder eine ORIF. Weiterhin werden assoziierte Begleitverletzungen behandelt.
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