Lipoblastom
Definition
Lipoblastome sind seltene benigne Tumoren, die aus embryonalen weißen Fettzellen entstehen und sich postnatal weiter vermehren. Sie treten überwiegend vor dem 3. Lebensjahr auf. Lipoblastome sind i.d.R. scharf begrenzt.
Einteilung
Eine seltene Variante des Lipoblastoms ist die Lipoblastomose. Es handelt sich um einen multizentrischen und infiltrierenden Tumor mit diffuser und unscharfer Abgrenzung zum umgebenden Gewebe.
Ätiologie
Die genaue Ursache des Lipoblastoms ist bisher (2024) nicht abschließend geklärt. Genetische Ursachen sind wahrscheinlich.
Epidemiologie
Männliche Kinder sind mit einem Verhältnis von 1,7 bis 3:1 häufiger betroffen.
Klinik
Die Lokalisation kann sehr unterschiedlich sein. Am häufigsten ist das subkutane Gewebe des Rumpfes und der Extremitäten betroffen. Seltener treten intrathorakale, intraabdominelle Manifestation auf. Weitere Lokalisationen sind Kopf-, Hals-, Achsel-, Leisten- und Genitalbereich.
Diagnose
Lipoblastome präsentieren sich palpatorisch als solitäre, weiche und gut tastbare Raumforderung, die i.d.R. keine Schmerzen verursacht.
Die Diagnose wird durch histopathologische und immunhistochemische Untersuchungen gesichert. Bildgebende Verfahren können die Diagnosestellung unterstützen.
Therapie
Die vollständige chirurgische Entfernung des Tumors ist derzeit (2024) die Therapie der ersten Wahl. Sie ist mit einer guten Prognose verbunden. Lokalrezidive sind jedoch möglich.
Quellen
- Niemeyer und Eggert (Hrsg.). Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Springer-Verlag GmbH Deutschland. 2018
- Leonhardt et al. Charakteristika in der Bildgebung kindlicher Lipoblastome. Rofo 176(7): 972-975. 2004
- Shen et al. Varied Presentations of Pediatric Lipoblastoma: Case Series and Review of the Literature. Pediatric Dermatology. 34(2):180-186. 2017
- Spătaru et al. Lipoblastoma: Diagnosis and surgical considerations. Exp Ther Med. 22(2):903. 2021