Linton-Nachlas-Sonde
Synonym: Linton-Sonde
Definition
Die Linton-Nachlas-Sonde ist eine spezielle Magensonde zur Akuttherapie von Fundusvarizenblutungen.
Aufbau
Es handelt sich um eine dreilumige Sonde, an derem distalen Ende sich ein birnenförmiger Ballon (Magenballon) mit einem Fassungsvolumen von 400-500ml befindet. Dieser lässt sich über einen Schenkel am proximalen Sondenende mittels Luftinsufflation befüllen. Desweiteren verfügt die Sonde über Lumina distal und proximal des Ballons, die in zwei weitere Schenkel des proximalen Sondenendes einmünden. Über sie können Sekrete des Magens (distales Lumen) und des Ösophagus (proximales Lumen) drainiert werden.
Anlage
Die Linton-Nachlas Sonde wird analog zur Magensonde über die Nase eingeführt. Vorab wird die großlumige Sonde mit einem Gleitgel versehen und die Nasenschleimhaut mittels Xylocain-Gel lokal anästhesiert. Nach Vorschub der Sonde in den Magen wird die Sonde unter Manometerkontrolle befüllt und ein wenig zurückgezogen. Die korrekte Sondenlage lässt sich
- durch Luftinsufflation in den Magenschenkel unter gleichzeitiger Auskultation des Magens oder
- röntgenologisch
ermitteln. Bei korrekter Sondenlage wird die Sonde mittels Pflasterstreifen an der Nase fixiert.
Funktionsprinzip
Der Ballon kommt mit seinem schmalen proximalen Anteil im distalen Ösophagus zu liegen. Der bauchige distale Anteil schmiegt sich dem Magenfundus an. Durch das zusätzliche Anbringen von Zuggewichten am proximalen Sondenende lassen sich Fundusschleimhaut und Varizen komprimieren.
Komplikationen
Bei ungenügender Abpolsterung der Sonde kann es zu Verletzungen bis hin zu Nekrosen der Nasenschleimhaut kommen. Als Folge des durch den Ballon auf die Magen- und Ösophagusschleimhaut ausgeübten Druckes kommt es zur lokalen Ischämie. Um Schleimhautnekrosen zu verhindern, sind daher regelmäßige Druckentlastungen indiziert.