Ligamentum phalangoglenoidale
Englisch: phalangoglenoid ligament
Definition
Das Ligamentum phalangoglenoidale ist ein oberflächlich gelegenes Band der Metakarpophalangealgelenke (MCP) sowie der proximalen Interphalangealgelenke (PIP), die deren Gelenkkapseln verstärken.
Anatomie
Am distalen Interphalangealgelenk (DIP) fehlt das Band meistens.
Metacarpophalangealgelenk
Das Band verläuft von der seitlichen Basis der Phalanx proximalis der Finger nach proximal zur Gelenkkapsel, überkreuzt dabei das Ligamentum collaterale, und strahlt in die palmare Platte, sowie in das A1-Ringband ein. Am Daumen strahlt das Band noch zusätzlich in das zugehörige Sesambein ein.
Proximales Interphalangealgelenk
Am proximalen Interphalangealgelenk verläuft das Band von der seitlichen Basis der medialen Phalanx schräg zur palmaren Platte über der proximalen Phalanx und überkreuzt dabei das Ligamentum collaterale des PIP.
Je nachdem, auf welcher Seite sich das Band befindet, wird ein Ligamentum phalangoglenoidale radiale oder Ligamentum phalangoglenoidale ulnare unterschieden.
Funktion
Durch das Ligamentum phalangoglenoidale werden die beiden Sesambeine zusammengehalten. Diese dienen gemeinsam mit der palmaren Platte und dem A1-Ringband als Führungsschiene der Sehnen. Ebenso wird ein ungewolltes Kippen oder Verkanten der Gelenkpfanne während einer Flexionsbewegung verhindert.
Literatur
- Hirt et al., Anatomie und Biomechanik der Hand (4. vollständig überarbeitete Auflage), Thieme, 2021