Leukozytendepletion
Synonym: Leukozytenabreicherung
Englisch: leucoreduction
Definition
Als Leukozytendepletion bezeichnet man die Entfernung von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus Blutprodukten vor der Transfusion.
Hintergrund
Durch Leukozytendepletion wird die Anzahl transfusionsbedingter Zwischenfälle und die Übertragung zellständiger Viren (z.B. CMV, HTLV und EBV) reduziert. Darüber hinaus soll die Leukozytendepletion die Wahrscheinlichkeit für die Übertragung bestimmter Krankheiten (z.B. Creutzfeldt-Jakob-Krankheit) verringern.
In Deutschland dürfen auf Anordnung des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) seit 2001 nur noch Vollblutpräparate, Erythrozytenkonzentrate und Thrombozytenkonzentrate in Verkehr gebracht werden, deren Leukozytengehalt geringer als 1 x 106 Zellen pro Einheit ist.
Technik
Eine Leukozytendepletion kann durch verschiedene Methoden erreicht werden:
- mittels Passieren des Vollbluts durch spezielle Filter, die die Leukozyten zurückhalten
- durch geeignete Einstellung des Programms bei einer maschinellen Spende von Blutbestandteilen (Apherese)
Die Filtration kann nach Gewinnung des Blutes in einer Blutbank ("Prestorage") oder am Krankenbett ("Poststorage") erfolgen, wobei die Filtration vor der Lagerung als optimal angesehen wird. Die verwendeten Filter sind aus speziellen Polyesterfasern zusammengesetzt, die so komprimiert werden, dass Poren einer bestimmten Größe entstehen. Andere Filtersysteme bestehen aus einem Polyurethanschwamm mit definierter Porengröße. Die Separation der Leukozyten in den Filtern erfolgt aufgrund verschiedener Mechanismen. Die Leukozytenzahl wird dabei auf weniger als ein Zehntausendstel des Ausgangswertes verringert.
Literatur
- Paul-Ehrlich-Institut - Leukozytendepletion, abgerufen am 25.11.2021
- SLK-Kliniken Heilbronn - Leukozytendepletiertes Erythrozytenkonzentrat, abgerufen am 25.11.2021