Lazertinib
Handelsname(n): Lacluze®
Englisch: lazertinib
Definition
Lazertinib ist ein antineoplastischer Wirkstoff aus der Gruppe der Tyrosinkinasehemmer. Er gehört zur Subgruppe der EGFR-Inhibitoren und wird als Teil einer Kombinationsbehandlung zur Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) eingesetzt.
Chemie
Lazertinib ist eine kleinmolekulare organische Verbindung, die aus mehreren Heterocyclen besteht. Eine exozyklische Aminofunktion liegt als Acrylamid vor. Dieser Michael-Akzeptor dient als Warhead und kann eine kovalente Bindung zum Zielprotein ausbilden.
Die Summenformel lautet C30H34N8O3; das Molekulargewicht beträgt 554,6 g/mol. Lazertinib ist leicht basisch.[1]
Wirkmechanismus
Die antineoplastische Wirkung basiert auf einer selektiven und irreversiblen Bindung von Lazertinib an EGF-Rezeptoren mit einer Exon-19-Deletion oder Exon-21-L858R-Substitutionsmutation. An den Wildtyp-EGFR bindet der Arzneistoff mit geringerer Affinität.
Pharmakokinetik
Die Eliminationshalbwertszeit von Lazertinib beträgt 64,7 Stunden.[2]
Indikation
- Erstlinienbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit Exon-19-Deletionen oder Exon-21-L858R-Substitutionsmutationen von EGFR in Kombination mit Amivantamab[2]
Darreichungsform
Lazertinib ist als Filmtablette erhältlich.
Dosierung
Vor Beginn der Therapie muss der EGFR-Mutationsstatus des Tumors bestimmt werden. Die empfohlene Dosierung beträgt 240 mg einmal täglich in Kombination mit Amivantamab. Beim Auftreten von Nebenwirkungen kann die Dosis reduziert werden.
Zur Prophylaxe von thromboembolischen Ereignissen sollte zu Therapiebeginn prophylaktisch eine Antikoagulation mit einem DOAK oder niedermolekularem Heparin angesetzt werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- interstitielle Lungenerkrankung, Pneumonitis
- venöse thromboembolische Ereignisse, einschließlich tiefe Venenthrombose und Lungenembolie
- Ausschlag, trockene Haut, Juckreiz. Aus diesem Grund sollten Patienten auf ausreichenden Sonnenschutz und Hautpflege achten.
- Hypoalbuminämie, verminderter Appetit, Hypocalcämie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie
- Parästhesie, Schwindel
- Sehverschlechterungen, Keratitis
- Stomatitis, Diarrhö, Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerz, Hämorrhoiden
- Leberschäden
- Myalgie, Muskelspasmen
- Ödeme, Ermüdung, Fieber
Wechselwirkungen
- CYP3A4-Induktoren und -Inhibitoren beeinflussen die Plasmaspiegel von Lazertinib, da dieses über CYP3A4 verstoffwechselt wird.
- Da Lazertinib selbst CYP3A4 hemmt, sollten CYP3A4-Substrate mit enger therapeutischer Breite nur vorsichtig angewandt werden. Dasselbe gilt für Substrate von BCRP und CYP1A2.[2]
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff