Brandt-Daroff-Manöver
Synonym: Lagerungsübung nach Brandt und Daroff
Definition
Das Brandt-Daroff-Manöver ist eine Bewegungsabfolge zur Behandlung eines benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels (BPLS), die Patienten selbst ausführen können. Es gehört, wie das Epley-Manöver oder das Semont-Manöver, zu den Canalith-Repositionsmanövern.
Hintergrund
Der BPLS entsteht durch Otolithenpartikel, die sich der Schwerkraft folgend in etwa 90 % der Fälle im hinteren Bogengang ablagern, in ca.10 % im horizontalen Bogengang.
Dadurch, dass die Otolithenpartikel eine höhere Dichte als die Endolymphe aufweisen, können sie durch gezielte Kopfbewegungen in Relation zur Schwerkraft auf nicht-invasive Weise vom Bogengang zurück ins Vestibulum labyrinthi befördert werden.
Ablauf
- Der Patient bzw. die Patientin startet sitzend in aufrechter Position, am besten auf einem Bett.
- Er oder sie dreht den Kopf ca. 45 Grad zur gesunden Seite und legt sich dann rasch auf die erkrankte Seite. Die Kopfposition sollte dabei etwa gleich bleiben.
- Diese Position wird etwa 30 Sekunden gehalten, ggf. länger, bis der auftretende Schwindel abklingt.
- Rückbewegung in die sitzende Position
- Die gleiche Bewegung wird auf der gegenüberliegenden Seite wiederholt.
Dieser Zyklus wird 5-mal in Folge, 3-mal/Tag, für etwa 2 Wochen wiederholt, oder bis es keinen Schwindel mehr bei der Ausführung der Übung gibt.[1][2]
Prognose
Das Brandt-Daroff-Manöver ist meist weniger effizient als das Epley- oder das Semont-Manöver, jedoch ist es einfacher auszuführen und schneller erlernbar.[3]
Quellen
- ↑ Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, abgerufen am 06.04.2023
- ↑ Brandt-Daroff-Exercises, abgerufen am 06.04.2023
- ↑ Brandt-Daroff-Manöver, abgerufen am 06.04.2023