Ladd-Bänder
nach dem amerikanischen Chirurgen William Edwards Ladd (1880-1967)
Synonym: Ladd'sche Bänder
Englisch: Ladd's bands
Definition
Ladd-Bänder sind pathologische Faserformationen aus peritonealem Bindegewebe, die das Caecum über eine Verbindung zum Duodenum am rechten oberen Quadranten des Retroperitoneums befestigen.
Hintergrund
Die pathologische Ausbildung der Ladd-Bänder verhindert die regelrechte Rotation des Darms um die Mesenterialachse und führt so zu einer Malrotation. Ein Volvulus des Mesenteriums kann diese Bänder zusammenziehen und zu einer duodenalen Obstruktion führen. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Entwicklung einer inneren Darmhernie oder eines Mitteldarmvolvulus, bei dem durch eine Kompression der Arteria mesenterica superior die Darmperfusion beeinträchtigt ist. Um die Blutversorgung der Darmabschnitte zu gewährleisten, muss ein Volvulus daher in der Regel chirurgisch behandelt werden.
Klinisch äußern sich die Symptome bei Neugeborenen u.a als verminderte Nahrungsaufnahme und galliges Erbrechen.
Zur Behebung der Malrotation kann intraoperativ das sogenannte "Ladd-Verfahren" durchgeführt werden. Der Eingriff umfasst u.a. die Detorsion des Darms, die Durchtrennung der Ladd-Bänder und die Neuausrichtung der Organanteile.